Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Grüner Triumph, schwarzer Tag für CDU
Cindy Holmberg (Grüne) holt das Direktmandat im Wahlkreis 61 – mit 31,6 Prozent
- Die Grünen-politikerin Cindy Holmberg hat bei der Landtagswahl am Sonntag das Direktmandat für den Wahlkreis Hechingen-münsingen gewonnen. Sie erzielte dort 31,6 Prozent der abgegebenen und gültigen Stimmen. Damit haben die Grünen im Vergleich zum 2016 in diesem Wahlkreis 3,8 Prozent zugelegt. Zugleich liegen sie rund 6,7 Prozent vor der CDU. Deren Spitzenkandidat im Wahlkreis 61, Manuel Hailfinger, erreichte knapp 25 Prozent. Ob er über ein Zweitmandat in den Landtag einziehen wird, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Allerdings habe er nach eigenem Bekunden aus Stuttgart erfahren, dass es für ihn gut aussehe, den Wahlkreis im Landtag über ein Zweitmandat zu vertreten.
Drittstärkste Kraft im Wahlkreis 61 ist bei dieser Wahl die FDP. Kandidat und amtierender Landtagsabgeordneter Rudi Fischer errang 12,58 Prozent. Damit legte er im Vergleich 2016 etwas mehr als ein Prozent zu. Knapp hinter ihm belegte Joachim Steyer von der AFD den vierten Rang im Wahlkreis 61. 12,2 Prozent der Wahlberechtigten votierten im Wahlkreis Hechingen-münsingen für ihn. Der Sozialdemokrat Klaus Käppeler konnte noch weniger Stimmen gewinnen als 2016: Damals war sein Ergebnis mit 11,2 Prozent noch zweistellig. Diesmal reichte es für den Zwiefalter Politiker lediglich für gut 8,9 Prozent (siehe Text links). Die Linke verbesserte sich leicht von einem auf 1,9 Prozent. Die Wahlbeteiligung lang diesmal bei 64,53 Prozent.
Damit spiegelt das Ergebnis des Wahlkreises 61 in etwa auch das Gesamt-resultat der Landtagswahl wider. Eine mögliche Koalition für die Grünen wäre wieder ein Bündnis mit der Union. Rechnerisch ergäbe sich auch eine Zusammenarbeit zwischen Grünen, Sozialdemokraten und FDP, die sogenannte Ampelkoalition. Manuel Hailfinger sagte der Schwäbischen Zeitung am Sonntagabend:
„Bevor wir als Union über mögliche Koalitionen sprechen, müssen wir erst intern einiges aufarbeiten. Wir müssen in der CDU diskutieren, was schiefgelaufen ist.“Maßgeblicher Gegenwind im Wahlkampf sei die Masken-affäre von Cdu-bundestagsabgeordneten gewesen. Aber auch die Corona-pandemie habe zahlreiche ältere Wähler verstört. „Unsere Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann ist nicht gut angekommen.“All das, meint Hailfinger, habe Punkte gekostet, obgleich er persönlich keine Anfeindungen während des Wahlkampfs erlebt habe. „Meine Glückwünsche an Cindy Holmberg, die das Direktmandat geholt hat.“
Die Spitzenkandidatin der Grünen im Wahlkreis Hechingen-münsingen stand gestern nicht mehr für einen Kommentar zur Verfügung.