Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Realschule bleibt beliebteste Schulform
Bad Schussenrieder Progymnasium schafft es nur knapp über die Hürde von 16 Schülern
17 Anmeldungen waren es bis zum Stichtag, was Schulleiterin Susanne Wehling sehr froh stimmt. „Wir waren schon davon ausgegangen, dass es dieses Mal weniger sein werden“, sagte sie. Vergangenes Jahr gab es 24 Anmeldungen für die fünfte Klasse. Die Gründe? Zum einen wirke es auf manche Eltern abschreckend, dass das Progymnasium das ganze nächste Jahr eine große Baustelle sein werde. Dann habe wahrscheinlich eine Rolle gespielt, dass auch in den Grundschulen seit Beginn der Pandemie viel Unterricht ausgefallen sei. „Manche Eltern haben das Gefühl, dass die Grundschulempfehlungen dieses Jahr nicht so aussagekräftig sind und haben Angst, dass ihr Kind auf einem Gymnasium überfordert sein könnte“, so ihr Eindruck. Und nicht zuletzt sei im ländlichen Raum immer wieder zu spüren, dass Eltern generell dazu tendieren würden, ihre Kinder lieber auf eine Realschule anstatt auf ein Gymnasium zu schicken.
Die Zahlen an der Schussenrieder Realschule spiegeln diese Einschätzung wider. Dort sind die Anmeldezahlen seit Jahren stabil und hoch. 56 waren es für das kommende Schuljahr. Im Jahr zuvor waren es 57. 58 Prozent davon haben eine Realschulempfehlung, 34 eine für das Gymnasium.
„Wir sind sehr zufrieden mit diesen Zahlen und mit der Durchmischung“, sagt Schulleiter Albrecht Binder.
Ähnlich wie Wehling glaubt er, dass den Eltern dieses Jahr die Entscheidung schwerer fiel, weil es keine allgemeine Informationsveranstaltung geben konnte. Diese werde in der Regel sehr rege genutzt, um persönliche Fragen zu stellen. Um interessierte Eltern dennoch über die Schule zu informieren, drehte das Kollegium kleine Videos und stellte diese online. Binder rechnet damit, dass wie in den Vorjahren auch bei diesem Jahrgang bis Klasse 8 weitere Kinder dazukommen und spätestens dann die Kinder auf drei Klassen aufgeteilt werden können. „Und in den nächsten Jahren rechne ich damit, dass wir bereits ab Klasse 5 dreizügig sein werden.“
An der Schussenrieder Werkrealschule haben sich 21 künftige Fünftklässler angemeldet. Das ist eine kleine Steigerung zum Vorjahr, denn da waren es 18 Schüler. „Es freut mich sehr, dass die Eltern und Familien uns ihr Vertrauen schenken und ihre Kinder zu uns schicken“, sagt Rektorin Stephanie Krüger. Auch ihr Kollegium versuchte die Eltern alternativ mit Onlineveranstaltungen und selbst gedrehten Videos zu erreichen.