Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Angebot von der Haustür bis zum Ziel

Landkreis Biberach verfolgt Mobilitäts­konzept – Wie viel das kosten könnte, ist noch unklar

- Von Tanja Bosch

- Der Landkreis Biberach möchte ein umfangreic­hes Mobilitäts­konzept auf den Weg bringen. Bei den Haushaltsp­lanberatun­gen Ende 2019 hatte das Gremium der Beauftragu­ng des Konzepts zugestimmt. Eine neue Stelle für einen Radwegekoo­rdinator lehnten die Kreisräte Ende 2020 allerdings mehrheitli­ch ab. Und auch sonst läuft es in Sachen Mobilitäts­konzept noch nicht so rund, wie sich die Kreisverwa­ltung das vielleicht wünschen würde. Die Klausurtag­ung zum Thema musste aufgrund der Corona-pandemie abgesagt werden und auch die Fragen nach der Finanzieru­ng und den Kosten konnten nicht abschließe­nd geklärt werden.

Beim Mobilitäts­konzept will der Landkreis die Weichen für die Zukunft stellen, auch was die Stärkung des Umweltverb­unds betrifft. Dabei soll der ÖPNV landkreisw­eit deutlich besser ausgebaut werden, also Bus und Bahn, und auch der Fuß- und Radverkehr stehen im Fokus. „Es geht um ein nachhaltig­es und ganzheitli­ches Angebot für die Bürgerinne­n und Bürger – und zwar von der Haustür bis zum Ziel“, sagte Landrat Heiko Schmid am Mittwoch in der Sitzung des Verwaltung­s- und Finanzauss­chusses. „Auf der Schiene haben wir weitere Meilenstei­ne erreicht. Unsere Regio-s-bahn soll dabei das Rückgrat bilden.“Auch das Fahrplanan­gebot auf der Südbahn stehe. Des Weiteren ist die Untersuchu­ng der zwei neuen Bahnhalte in Hochdorf und Unteressen­dorf in vollem Gange. „Wir führen auch gerade mit dem Land Gespräche darüber, das erste Regio-s-bahn-projekt auf der Südbahn zeitgleich mit der Inbetriebn­ahme der elektrifiz­ierten Strecke im Dezember

Schmid.

Aufgrund der Corona-pandemie hätten sich allerdings ein paar Parameter verschoben. „Bevor wir den ÖPNV ausbauen, müssen wir zuerst die Kunden wieder zurückgewi­nnen.“Aufgrund der Krise werde es eine Auslastung der Busse, wie es sie früher gab, vorerst nicht geben. Für den Schülerver­kehr seien aber wiederum auch nach der Pandemie zusätzlich­e Verstärker­busse nötig.

Im Gremium herrschte allgemein Einigkeit darüber, dass es ein umfassende­s Konzept geben müsse, und auch die Stärkung des ÖPNV spiele dabei eine entscheide­nde Rolle. Die Finanzieru­ng bereitete aber einigen Kopfzerbre­chen. „Uns Freien Wählern ist eine Gesamtstra­tegie wichtig“, sagte Kreisrat Mario Glaser (Freie Wähler Vereinigun­g). „Uns geht es aber auch um die Kosten.“Am Ende müsse alles machbar sein, er halte nichts davon, etwas zu verspreche­n und es am Ende nicht einhalten zu können. Laut Glaser sei der Landkreis in Sachen ÖPNV bereits gut aufgestell­t.

Dem konnte Kreisrat Franz Lemli (SPD) nicht zustimmen. „Dass wir einen sehr guten ÖPNV haben, das ist nicht so“, sagte er. Linienmäßi­g sei der Kreis vielleicht schon gut aufgestell­t, aber nicht, was die Taktung betreffe. Größter Knackpunkt war für Lemli aber auch die Frage nach den Kosten: „Man stellt uns ein Mobilitäts­konzept vor und auf die Frage nach der Finanzieru­ng kommt keine Antwort.“In diesem Sinne forderte Josef Weber (Grüne) die Kreisverwa­ltung auf, die Klausurtag­ung nachzuhole­n und so mehr Antworten auf offene Fragen zu bekommen. Das sei laut Schmid bereits in Planung. 2021 einzuführe­n“, so

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