Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Bauernverband: Bio-musterregion braucht regionalen Schlachthof
Der Kreisobmann des Bauernverbands Biberach-sigmaringen, Gerhard Glaser, sieht den geschlossenen Schlachthof Biberach vor allem mit dem Blick auf die Bio-musterregion kritisch. „Ich kann nur feststellen, dass das Ganze sich – je länger es dauert – zu einer sehr traurigen Geschichte weiterentwickelt, weil die Kundschaft auf beiden Seiten, also Landwirte und Abnehmer, sich inzwischen neue Wege sucht“, sagte Glaser bei einer Pressekonferenz des Bauernverbands. Die Gefahr sei riedie sengroß, dass sich der Markt allmählich verlaufe und es immer schwerer werde, den Schlachthof dann wieder zu beleben. Gefährlich sei dies auch mit Blick auf die Bio-musterregion, als die der Landkreis Biberach zertifiziert ist. In den neun Bio-musterregionen im Land engagieren sich Erzeuger, Verarbeiter, Vermarkter und Verbraucher direkt vor Ort. „Ohne einen nahen, regionalen Schlachthof in einer Gegend, in der die Tierhaltung eine ganz große Rolle spielt, laufen wir Gefahr, dass Bio-musterregion eine Totgeburt wird“, so Glaser. Man müsse deshalb alles dafür tun, um wieder eine regionale Schlachtmöglichkeit zu haben. „Ansonsten ist keinem geholfen, auch den Tieren nicht, die dann über längere Strecken transportiert werden müssen.“Für den Bauernverband könne er nur die zuständigen Akteure „bestürmen“, möglichst schnell die notwendigen Dinge zu tun – „angefangen vom Ministerium über Landratsamt bis hin zu den regionalen Metzgern“, so Gerhard Glaser. (gem)