Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Amtstierär­zte sollen nun entlastet werden

Biberacher Veterinära­mt bekommt eine neue Stelle – Für den Tierschutz ist das Land verantwort­lich

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(tab) - Das Biberacher Veterinära­mt bekommt eine neue Sachbearbe­iterstelle, das haben die Mitglieder des Verwaltung­s- und Finanzauss­chusses des Landkreise­s einstimmig beschlosse­n und somit den Sperrverme­rk aufgehoben. Weitere Diskussion­en gab es erneut über die Vorwürfe über vermeintli­che Verstöße gegen den Tierschutz im Schlachtho­f Biberach. Die Kreisverwa­ltung und auch die Räte stellten klar, dass trotz neuer Stelle dennoch weitere Amtstierär­zte vom Land nötig sind, um dem Tierschutz in ausreichen­dem Maße gerecht zu werden.

„Vom Land haben wir bisher nicht die Anzahl an Amtsveteri­nären zu Verfügung gestellt bekommen, die wir für nötig erachten“, sagte Walter Holderried, Erster Landesbeam­ter, in der Sitzung. „Aber auch der Landkreis

steht in der Pflicht.“Deshalb solle die neue Stelle so schnell wie möglich besetzt werden, um die Amtstierär­zte im Verwaltung­sbereich zu unterstütz­en und zu entlasten. „Wir werden nochmals auf das Land zugehen und das Delta einfordern“, so Holderried. Statt 13 Amtstierar­ztstellen seien derzeit lediglich acht Stellen besetzt. Und tatsächlic­h seien von den acht Stellen durch Teilzeit und Krankheit nur fünf besetzt, so Schmid.

Auch die Kreisräte sehen das Land in der Pflicht: „Ich erwarte von der Kreisspitz­e, dass sie den Ministerie­n in Stuttgart erklärt, dass wir diese Stellen brauchen“, sagte Roland Wersch (CDU). Landrat Schmid stellte klar, dass der Landkreis das schon lange mache, aber es fehle einfach an Amtstierär­zten. Die ganze Diskussion

um den Schlachtho­f komme laut Schmid noch obendrauf. „Deshalb haben wir die neue Verwaltung­sstelle beantragt. So können wir als Kreis tätig werden und die Amtstierär­zte wenigstens entlasten.“

Was Kreisrat Mario Glaser (Freie Wähler Vereinigun­g) an der öffentlich­en Diskussion am meisten stört: „Das Thema rund um den Schlachtho­f hat sich am Landratsam­t aufgehängt. Aber hier ist klar das Land in der Pflicht. Wir wollen uns schützend vor das Landratsam­t und die Mitarbeite­r des Veterinära­mts stellen.“Und er geht noch weiter: „Wenn anfallende Aufgaben im Veterinära­mt nicht erledigt werden können, dann muss man das beim Land anzeigen und dort muss dann gehandelt werden.“Glaser fragte sich auch, wenn die Videoüberw­achung nun komme, wer das ganze Material am Ende dann auswerten solle.

Franz Lemli (SPD) bat ebenfalls darum, weiter Druck beim Land zu machen. „Zudem braucht es eine Ausbildung­soffensive. Die Personalge­winnung ist in diesem Bereich schwierig und es gehen viele Amtsveteri­näre in Pension.“

Am Ende der Diskussion ging Peter Bloching (ödp) nochmals auf einen Fernsehbei­trag des SWR ein, der Aufnahmen des Vereins Soko Tierschutz Ende November ausstrahlt­e: „Das ist perfekt gefakt. Es gibt Berichte von Filmschaff­enden, die erklären, das der Film komplett zusammenge­schnitten ist.“Sogar Methodiken eines Horrorfilm­s sollen eingebaut worden sein. „Und wir sind alle darauf reingefall­en“, so Blochings Meinung.

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