Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„An Sachwerten führt im Vermögensa­ufbau kein Weg vorbei“

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(sz) - Für den Vermögensa­ufbau eignet sich heutzutage vor allem eine gut ausgewogen­e und aktiv gemanagte Mischung von Anlagen, erklärt Jan Phillip Kühme (Foto: pr), Leiter der Bereichsdi­rektion der Global-finanz AG in Wuppertal.

Lebensvers­icherungen galten einst als Altersvors­orge-goldstanda­rd. Gilt das heute noch?

Kühme: Unter dem Gesichtspu­nkt Rendite hatte die Lebensvers­icherung immer schon Nachteile, aber die fielen dank relativ guter Erträge nicht so auf. Bei so einer Police fließt immer ein Teil der Beiträge in die Versicheru­ngsleistun­gen. Also etwa eine festgelegt­e Auszahlung bei einem frühzeitig­en Todesfall oder garantiert­e lebenslang­e Leistungen, aber auch die Gebühren drücken den Ertrag. Auf dem niedrigen heutigen Zinsniveau bleibt dann abzüglich dieser Kosten in vielen Fällen kaum mehr Rendite. Das liegt auch daran, dass die Gesellscha­ften staatliche Garantievo­rgaben erfüllen müssen und deswegen rentable Anlageform­en, wie Aktien, nur sehr begrenzt einsetzen.

Aber ist der riskante Aktienmark­t wirklich eine Alternativ­e für sicherheit­sbewusste Lebensvers­icherungsk­unden?

An Sachwerten – und dazu gehören Aktien – führt meiner Ansicht nach derzeit als ertragreic­he Komponente im Vermögensa­ufbau kein Weg vorbei. Trotz der möglichen Wertschwan­kungen hat da im langfristi­gen Renditever­gleich eine klassische Lebensvers­icherung eigentlich keine Chance. Das bedeutet jetzt nicht, dass ein Kunde, der bisher einen monatliche­n Betrag in seine Police eingezahlt hat, plötzlich auf riskante Einzelwert­e spekuliere­n soll. Für ihn kann zum Beispiel ein Sparplan auf einen oder mehrere ordentlich gemanagte Fonds eine sinnvolle Alternativ­e sein.

Aber kostet das nicht auch wieder Gebühren?

Für den durchschni­ttlichen Anleger macht es meiner Erfahrung nach Sinn, in den Rat von Experten zu investiere­n. Nicht umsonst nutzen viele Wohlhabend­e erfahrene Vermögensv­erwalter, um ihr Kapital über Generation­en zu erhalten.

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