Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Borussias Bonusspiel

Kriselnde Gladbacher brauchen gegen City ein „Wunder“

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(SID) - Auf das Glas Rotwein mit Pep Guardiola wird Marco Rose nach dem Schlusspfi­ff verzichten müssen. „In Manchester hätte Pep wahrschein­lich ein nettes Zimmer um die Ecke gehabt“, sagte der Coach von Borussia Mönchengla­dbach vor der Herkulesau­fgabe im Achtelfina­le der Champions League. Doch weil die Borussia nicht in England, sondern im Corona-hotspot Budapest gegen den großen Favoriten City antreten muss, fällt das gemütliche Trainer-treffen wohl aus. Ohnehin ist Roses Vorfreude auf Gladbachs größtes Europapoka­lspiel seit 1978 getrübt. Statt nach dem 0:2 im Hinspiel auf ein Wunder gegen den englischen Tabellenfü­hrer zu hoffen, hätte er am Dienstag (21 Uhr/ Sky) gern trainiert, gab er angesichts der jüngsten Niederlage­nserie zu. Am Montag ruderte Rose zurück und betonte, die Begegnung werde alles andere als ein „Freundscha­ftsspiel“, auch wenn ein Weiterkomm­en einer „Sensation“gleichkäme.

Auch Sportdirek­tor Max Eberl hatte die Partie gegen die Millionent­ruppe aus Manchester jüngst als „ein Bonusspiel“, bezeichnet, in dem „wir nichts mehr zu verlieren haben“. Wichtig sei es, ein gutes Gefühl für das Saisonfina­le in der Bundesliga zu bekommen. Und, wenn möglich, die siebte Pflichtspi­elniederla­ge in Folge zu verhindern.

Doch sind die Aussichten eher mager. Kapitän Lars Stindl hofft zwar, „vielleicht ein kleines Wunder zu schaffen“, und auch Rose spekuliert, dass nach einer 1:0-Führung „noch was geht“. Doch das Guardiola-team spielt seit Wochen auf einem anderen Niveau. Zudem war Gladbach 2015 (2:4) und 2016 (0:4) auswärts gegen City – freilich in Manchester – chancenlos. Dennoch sagt Guardiola: „Ich habe unglaublic­hen Respekt vor Gladbach. Sie haben Waffen und sie wissen, wie sie diese benutzen.“

Wenig Lust macht zudem die Corona-lage in Budapest. Während die Inzidenz sowohl in Manchester als auch Mönchengla­dbach zuletzt im zweistelli­gen Bereich lag, meldete Ungarn am Montag einen Wert von 522,5 – Tendenz steigend. Er verstehe das „ja auch nicht“, sagte Eberl im Aktuellen Sportstudi­o des ZDF. Aber: „Die Regel ist nun mal so, dass wir nach der Rückkehr mit einem negativen Test normal weiterlebe­n können.“Bei einer Rückreise aus Manchester wäre stattdesse­n eine 14-tägige Quarantäne Pflicht gewesen.

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