Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Polizei warnt vor Betrugsmasche
Anrufer gibt sich als Mikrosoft-mitarbeiter aus und verschafft sich Zugang zum Rechner des Geschädigten
(sz) - Mit einem vermeintlichen Microsoft-mitarbeiter hatte ein Bewohner bereits am Montag in Dürmentingen Kontakt. Der Anrufer stellte sich jedoch als dreister Betrüger heraus.
Gegen 9 Uhr klingelte das Telefon des 48-Jährigen. Der Anrufer gab sich als Microsoft-mitarbeiter aus und behauptete gegenüber dem Mann, dass sein Computer zahlreichen Hackerangriffen ausgesetzt sei. Der Anrufer hatte sich so das Vertrauen erschlichen und bekam Zugriff auf den Rechner des Angerufenen. Der vermeintliche Microsoftmitarbeiter lud eine Fernwartungssoftware auf den Computer des Geschädigten. In der Folge sollte der Mann dem vermeintlichen Spezialisten mehrere Tan-nummern schicken. Später musste der 48-Jährige feststellen, dass der Unbekannte zwei Gutscheine von Online-shops auf seine Kosten erworben hatte. Die Riedlinger Polizei (Telefon 07371/ 9380) hat nun die Ermittlungen aufgenommen.
Betrüger geben sich häufig als Mitarbeiter von Softwareunternehmen aus. Mit der Installation eines
Programms erhalten die Täter Zugriff auf den Computer. So können sie Daten ausspähen oder schädliche Programme installieren. Teilweise fordern sie für vermeintliche Leistungen eine Zahlung. Deswegen mahnt die Polizei:
Seriöse Unternehmen wie Microsoft nehmen nicht unaufgefordert Kontakt zu ihren Kunden auf. Sollte sich ein Servicemitarbeiter bei Ihnen melden, ohne dass Sie darum gebeten haben: Legen Sie einfach den Hörer auf.
Geben Sie auf keinen Fall private Daten wie Bankkonto- oder Kreditkartendaten oder Zugangsdaten zu Kundenkonten (zum Beispiel Paypal) heraus.
Gewähren Sie einem unbekannten Anrufer niemals Zugriff auf Ihren Rechner beispielsweise mit der Installation einer Fernwartungssoftware.
Wenn Sie bereits Opfer wurden:
Trennen Sie Ihren Rechner vom Internet und fahren Sie ihn runter.
Ändern Sie über einen nicht infizierten Rechner unverzüglich betroffene Passwörter.
Lassen Sie Ihren Rechner überprüfen und das Fernwartungsprogramm auf Ihrem Rechner löschen.
Nehmen Sie Kontakt zu den Zahlungsdiensten und Unternehmen auf, deren Zugangsdaten in den Besitz der Täter gelangt sind.
Lassen Sie sich von Ihrem Geldinstitut beraten, ob Sie bereits getätigte Zahlungen zurück holen können.
Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
Sie können den Betrugsversuch zusätzlich bei Microsoft melden.