Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Tödliche Angriffe auf Massagesalons lösen Debatte über Hassverbrechen in den USA aus
(dpa) - Nach einer Serie tödlicher Attacken in Massagesalons in und nahe der Usstadt Atlanta ist der 21-jährige Tatverdächtige wegen Mordes in acht Fällen angeklagt worden. Er muss sich zudem wegen schwerer Körperverletzung in einem Fall verantworten, wie der Bezirk und die Polizei von Atlanta mitteilten. Am Tag zuvor waren in drei Massagesalons im südlichen Bundesstaat Georgia innerhalb kurzer Zeit acht Menschen erschossen worden. Die Opfer sind überwiegend asiatischstämmig. Ein Mann überlebte mit schweren Verletzungen. Die Polizei hatte am Mittwoch mitgeteilt, es sei noch zu früh, um klare Aussagen über das Motiv für die Taten zu treffen und darüber, ob es sich um ein Hassverbrechen handele. In seiner ersten Vernehmung gab der Verdächtige Ermittlern zufolge an, nicht aus rassistischen Beweggründen gehandelt zu haben. Er leide vielmehr an einer Sexsucht, habe in der Vergangenheit selbst Massagesalons besucht und diese als eine „Versuchung“angesehen, die er habe ausmerzen wollen. Die tödlichen Attacken lösten einen Schock in den USA aus und verschärfte die Diskussion über zunehmenden Hass gegenüber asiatischstämmigen Amerikanern. Im Us-repräsentantenhaus gab es am Donnerstag eine Anhörung zu diesem Thema, bei dem die Abgeordneten zu Beginn eine Schweigeminute für die Opfer in Georgia abhielten. Diverse Parlamentarier, darunter mehrere asiatischstämmige Politiker, beklagten, dass Hass gegenüber Amerikanern mit asiatischer Herkunft in der Corona-pandemie dramatisch zugenommen habe. Mehrere demokratische Abgeordnete warfen dem republikanischen Ex-präsidenten Donald Trump vor, er habe Hass geschürt, indem er das Coronavirus regelmäßig als „China-virus“bezeichnet habe.