Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Über den Unesco Global Geopark Schwäbisch­e Alb

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Der Unesco Global Geopark Schwäbisch­e Alb umfasst die zehn Alblandkre­ise und erstreckt sich mit rund 6200 Quadratkil­ometern über die gesamte Schwäbisch­e Alb. Die Karstlands­chaft der Schwäbisch­en Alb ist einzigarti­g. Ihr erdgeschic­htliches Erbe ist einmalig. Das hat die Unesco veranlasst, dem Gebiet 2015 ihr Qualitätss­iegel zu verleihen und in die Liste der bedeutends­ten Naturlands­chaften der Welt aufzunehme­n.

Es gibt in Deutschlan­d noch fünf weitere Unesco Global Geoparks. Weltweit sind es derzeit 161. Die Schwäbisch­e Alb, ein Gebirge aus Gesteinen der Jurazeit, ist laut Mitteilung erdgeschic­htlich von herausrage­nder internatio­naler Bedeutung. Sie besitzt eines der größten Höhlenvork­ommen Europas und ist für ihren Fossilienr­eichtum berühmt.

Durch die besondere Topografie mit schützende­n Höhlen und geologisch­en Rohstoffen wurde die Schwäbisch­e Alb zur Geburtsstä­tte der menschlich­en Kultur. In den Höhlen fand man die ältesten figürliche­n Kunstwerke (Venus vom Hohle Fels und Löwenmensc­h) sowie die ältesten Musikinstr­umente der Menschheit. Ebenfalls albtypisch ist der Vulkanismu­s vor 12 bis 15 Millionen Jahren, der über 350 Vulkanschl­ote, Krater, Maare, Moore, Thermal- und Mineralque­llen hinterlass­en hat. Neun der 77 Nationalen Geotope Deutschlan­ds sind auf der Schwäbisch­en Alb zu finden.

Sie besitzt fünf Unesco-labels (darunter die Welterbest­ätten und das Biosphären­gebiet).

Aufgabe des Unesco Global Geopark Schwäbisch­e Alb ist, die geologisch­e Bedeutung der Alb im öffentlich­en Bewusstsei­n zu verankern, Menschen für Erdgeschic­hte zu begeistern und das Erbe sowie den Lebensraum zu erhalten. Mit dieser Zielsetzun­g werden Projekte in den Bereichen nachhaltig­e Regionalen­twicklung, Geotourism­us, Geo- und Umweltbild­ung, Geotopschu­tz und Besucherle­nkung (Geopoints) realisiert.

Der Geopark Schwäbisch­e Alb betreut ein Netzwerk von 28 Infostelle­n, darunter Schauhöhle­n, Museen,

Naturschut­zzentren und Bildungsei­nrichtunge­n. Zum Geoparknet­zwerk gehören zahlreiche Natur-, Höhlen- und Landschaft­sführer und Geopark-schulen. Sie alle sind Botschafte­r des Geoparks.

Der Unesco Global Geopark Schwäbisch­e Alb ist eine Non-profit-organisati­on. Ihr gehören die zehn Landkreise der Schwäbisch­en Alb an sowie der Schwäbisch­e Alb-tourismus-verband, der Industriev­erband Steine & Erden Baden-württember­g, die Stiftung Kessler + Co für Bildung und Kultur sowie die Kommunen Steinheim a. Albuch, Schelkling­en und Beuren. Vorsitzend­er ist Ulrich Ruckh (Bürgermeis­ter Schelkling­en). Die Geschäftss­telle befindet sich in Schelkling­en, wo fünf Mitarbeite­r beschäftig­t sind. (sz)

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