Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Stuttgart zwingt Balingen zu Fehlern

Handball-bundesliga: TVB Stuttgart - HBW Balingen-w. 27:23 (14:13) - Am Samstag kommt Erlangen

- Von Heinrich Müller

(sz) Handball-bundesligi­st hat sich am Mittwochab­end mit einem völligen Blackout im Spiel gegen den TVB Stuttgart um die Früchte seiner Arbeit gebracht. Nach dem 19:19-Ausgleich Mitte der zweiten Halbzeit ging bei den „Galliern von der Alb nichts mehr und im Schwabende­rby siegte Stuttgart mit 27:23. Viel Zeit, die Köpfe hängen zu lassen, haben die Balinger nicht, bereits am Samstag (18.15 Uhr, Sparkassen­arena) empfängt die Mannschaft von Jens Bürkle den HC Erlangen. Die Franken haben mit ihrem Sieg gegen Essen wenigstens dafür gesorgt, dass es im Tabellenke­ller nicht noch enger wird, als es ohnehin schon ist.

„Wir sind mega enttäuscht. Wir hatten heute eine richtig gute Chance hier Punkte zu holen“, erklärte Mannschaft­skapitän Jona Schoch im Interview beim Tv-sender Sky nach der Partie. Die „Gallier von der Alb“ließen zu viele Chancen liegen und warfen in nur wenigen Minuten in der Porsche-arena alles weg.

Balinger kam zu Beginn schwer in Tritt, nichts funktionie­rte. Dagegen liefen die Angriffe der Hausherren traumwandl­erisch sicher. Mit zunehmende­r Dauer kamen Schoch und Co. aber besser ins Spiel und hielten den Rückstand wenigstens konstant. Nach dem 10:7-Anschlusst­reffer, den Oddur Grétarsson im Nachwurf an einen verworfene­n Strafwurf erzielte, konnte Torhüter Mario Ruminsky einen Wurf von Dominik Weiß abwehren. Im Tempogegen­stoß ließ Vladan Lipovina dem Stuttgarte­r Keeper keine Chance. Er schweißte das Leder zum 10:9 in die Tvb-maschen. Alles war wieder offen.

Doch erst in Minute 26 glich der HBW aus. Nach einem Ballgewinn in der Abwehr, die in den zweiten 15 Minuten der ersten Halbzeit deutlich besser stand als noch zu Beginn der Partie, ging es schnell nach vorne. Spielmache­r Lukas Saueressig nutzte die noch nicht abgeschlos­sene Ordnungsph­ase in der Tvb-abwehr und erzielte das 12:12. Nach dem 14:13 der Stuttgarte­r hatte die Mannschaft von Trainer Jens Bürkle vor dem Pausenpfif­f noch die Möglichkei­t erneut auszugleic­hen, aber es blieb bei der knappen Führung der Hausherren.

Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte. Beide Mannschaft­en lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Die Gallier hatten die Stuttgarte­r nun da, wo sie sie von Anfang an haben wollten. Aber die Hausherren legten immer wieder einen Treffer vor. Nach dem 19:19 (43.) nahm Stuttgarts Trainer Jürgen Schweikard­t seine zweite Auszeit. Und der Tvb-coach drehte an den richtigen Stellschra­uben. Im Angriff spielte Stuttgart nun mit dem siebten Feldspiele­r. Die Abwehr wurde noch bewegliche­r und aggressive­r und provoziert­e Fehler der Balinger. Als nach dem 21:19 Fabian Wiederstei­n auch noch eine sehr harte Zeitstrafe aufgebrumm­t bekam, zogen die Blauweißen davon. Nach einem 5:0Lauf stand es zehn Minuten vor dem Schlusspfi­ff 24:19 für die Gastgeber. Balingens Trainer versuchte in zwei Auszeiten zwar nochmal alles, taktisch wie psychologi­sch, aber der Rückstand vergrößert­e sich auf 27:21 (56.). Am Ende hieß es 27:23 für den Tabellenel­ften. Balingen bleibt auf Rang 16.

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