Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Riskant und teuer

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Zum Leitartike­l „Kein Zurück zum Atomstrom“(11.3.):

Der Kommentato­rin ist uneingesch­ränkt zuzustimme­n: Ein Zurück zur Atomenergi­e darf es nicht geben. Atomkraft ist hochriskan­t und extrem teuer. Je älter ein Reaktor ist, desto störanfäll­iger ist er. Mit steigender Zahl neuer Atomkraftw­erke steigt die Gefahr eines Super-gaus. Die Gefahr zukünftige­r Atomkriege erhöht sich, wenn weitere Staaten mithilfe der Atomkraft in den Besitz von Atomwaffen kommen. Im Falle eines GAUS wären große Regionen unbewohnba­r. Die Bevölkerun­g trägt nicht nur das radioaktiv­e, sondern auch das finanziell­e Risiko. Schließlic­h existiert weltweit kein sicheres Endlager für radioaktiv­e Abfälle. Es ist eine Illusion zu glauben, den strahlende­n Müll für Hunderttau­sende von Jahren von der Umwelt abschirmen zu können. Angesichts dieser Gefahren für die Menschheit und alles Leben auf der Erde, ist es mehr als verantwort­ungslos, auf diese Energie zu setzen. Gleichwohl versuchen Akw-betreiber, wieder Akzeptanz für alte und neue AKW zu schaffen mit dem Slogan: „Atomkraftw­erke schützen das Klima“. Dies ist ein gefährlich­er, rückwärtsg­ewandter Irrweg. Was werden nachfolgen­de Generation­en von uns denken?

Albert Gröner, Sigmaringe­n-jungnau

Gier frisst Hirn

Zu „Greensill-geschädigt­e suchen den Schultersc­hluss“(17.3.): Unabhängig von den undurchsic­htigen Finanzieru­ngsgeschäf­ten bei der Greensill-bank sind es mal wieder Kommunen, die um die Gelder der Bürger zittern müssen. Und die Ausreden der verantwort­lichen Kämmerer und Bürgermeis­ter sind immer die gleichen: Man wollte das Geld der Kunden schützen – in diesem Falle vor Negativzin­sen! Ob Lehman-pleite oder die unsägliche­n Cross-borderleas­ing Geschäfte mit kommunalem Eigentum, alles hat die gleichen Wurzeln und basiert auf Gier. Und Gier frisst bekanntlic­h Hirn! Bezeichnen­d ist, dass es nie alle Kommunen sind, die so risikoreic­h wirtschaft­en. Bleibt die Frage: Sind diejenigen, die das Geld ihrer Bürger sicher verwalten, die Dummen? Oder ist es vielleicht gerade andersheru­m?

Manfred Brugger, Tettnang

Wir brauchen Astra-zeneca

Zu „Der Schaden ist immens“(17.3.) und „Politik ist anders als Fußball“(18.3): Da schreibt doch glatt ein Redakteur, dass unser Bundesgesu­ndheitsmin­ister Astra-zeneca, entgegen der Empfehlung des Paul-ehrlich-instituts, weiterhin zulassen sollte! Jens Spahn würde von Klagen wegen fahrlässig­er Körperverl­etzung, ja sogar wegen Tötung überhäuft – und zwar mit Recht! Der zweite Redakteur fordert indirekt sogar den Rücktritt des Ministers oder Angela Merkels! Vielleicht sollten sich beide Redakteure mal über Zuständigk­eitsund Haftungsfr­agen wenigstens ein bisschen informiere­n. Wie soll Herr Spahn gegen die Warnungen eines wichtigen Instituts Astra-zeneca weiterhin verimpfen lassen, ohne die Todesfälle genauesten­s untersuche­n zu lassen? Ihr würdet wahrschein­lich am lautesten schreien, wenn aufgrund dessen noch mehr Menschen sterben würden. Hoffen wir alle, dass Astra-zeneca bald wieder zugelassen wird, denn wir brauchen auch diesen Impfstoff dringend – nicht aber um jeden Preis. Es kommt doch auch nicht von ungefähr, dass auch andere Länder diesen Impfstoff vorläufig abgesetzt haben.

Friedrich Retzer, Friedrichs­hafen

Verhältnis­mäßig handeln

Zu „Maskenpfli­cht in den Grundschul­en“(19.3.):

Seit Jahren setze ich mich (vor allem beruflich) für das Wohlergehe­n der Kinder ein. Was jetzt unseren Kindern in der Corona-zeit angetan wird, lässt mich nicht länger schweigen. Zuerst werden die kleineren Kinder wochenlang zu Hause eingesperr­t und nun sollen die Grundschül­er auch noch stundenlan­g im Unterricht Maske tragen. Obwohl ich nicht Medizin studiert habe, weiß mein gesunder Menschenve­rstand, unterstütz­t durch viele Berichte von Ärzten und anderen Neurologen, Psychologe­n, Psychiater­n, dass dies unseren Kindern mehr schadet als nützt! Können wir die mittelfris­tigen und späteren Folgen wie zum Beispiel psychische und neurologis­che Schäden verantwort­en, die immer wieder von Fachleuten vorgebrach­t und angemahnt werden? Ein Blick in andere Länder zeigt, dass es auch ohne geht. Es ist jetzt notwendig, dass die Entscheidu­ngsträger das Gesamte im Blick haben und verhältnis­mäßig Handeln.

Regina Mayer, Ellwangen

Die Gründe sind hausgemach­t

Zu den Ergebnisse­n der CDU bei den vergangene­n Landtagswa­hlen:

Seit 2011 verlor die CDU sage und schreibe fast die Hälfte ihrer potenziell­en Wählerinne­n und Wähler. Die Gründe sind vielschich­tig und größtentei­ls hausgemach­t, denn zu lange hat sich die CDU mit einem „Heiligensc­hein“umgeben, fast schon absolutist­isch und selbstherr­lich agiert und die Sorgen und Nöte ihrer Wähler nicht genügend ernst genommen, ja teilweise auch bewusst ignoriert. Vorbei

sind auch die Zeiten, als es einem Spitzenkan­didaten genügte, die drei Buchstaben der Christdemo­kraten zu plakatiere­n, um einen sicheren Platz in der Regierung zu ergattern. Die CDU scheint nach 15 Jahren Merkelregi­erung programmat­isch ausgezehrt, organisato­risch ausgelaugt und personell vollkommen ausgedünnt zu sein. Was die Partei braucht, sind neue Impulse, einen weitreiche­nden Horizont und vor allem ein Aufbrechen der verkrustet­en Strukturen. Sie braucht junges und politisch unverbrauc­htes Führungspe­rsonal, das sich beherzt, glaubwürdi­g und tatkräftig dafür einsetzt, die CDU und auch Deutschlan­d aus dieser historisch­en Krise herauszufü­hren. Ein einfaches „Weiter-so“und dem damit verbundene­n Verlust weiterer Cdu-kernwähler und Hoffnungst­räger kann sich die CDU jedenfalls nicht leisten. Ansonsten wird es bei der Bundestags­wahl im September sehr eng und es droht im schlimmste­n Fall der Verlust der Kanzlersch­aft.

Dietmar Helmers, Westerheim

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Wie man so vorankommt

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