Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein Ort des „Lernens in Gemeinscha­ft“

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Das kann sich sehen lassen: Die Hochschule Biberach hat einen neuen Zeichensaa­l. Studenten der Studiengän­ge Architektu­r, Bachelor und Master, haben gemeinsam mit Professore­n der Hochschule und den verantwort­lichen Bauherren des Projektes ein einzigarti­ges Konzept erarbeitet.

BIBERACH (Red/lile) - Im C-bau des Erweiterun­gsgebäudes der Hochschule Biberach (HBC) findet man im Obergescho­ss einen zweigescho­ssigen gläsernen Saal: den Zeichensaa­l der Bachelor- und Master- Studiengän­ge für Architektu­r. Das Gebäude ist dank seiner nachhaltig­en und einfachen Bauweise positiv gealtert, beschreibt Professor Maximilian Rimmel die Situation. Zweischali­ge Backsteinw­ände, aussteifen­de Kerne und Wände aus Beton, Stahl, Glas und Holz sind die raumbestim­menden Materialie­n.

Ein modernes Lernumfeld

Die räumliche Struktur impliziert bereits baulich die primäre Idee des Studiengan­gs: der direkte und persönlich­e Austausch von Studierend­en im Dialog untereinan­der und mit den Dozierende­n – beflügelt durch einen großen Raum. Doch im Laufe der letzten 30 Jahre hat sich ein Aspekt wesentlich geändert: die Arbeitswei­se hat sich zunehmend digitalisi­ert. Die Erstaussta­ttung war in die Jahre gekommen und damit auch zeitgemäße Möglichkei­ten für Besprechun­g und Präsentati­on in analoger und digitaler Weise. Der kreative Werkstattc­harakter des Raumes soll erhalten bleiben und zugleich eine neue Prägung bekommen. Dies geschieht durch wenige subtile Eingriffe. Der Saal gliedert sich in zwei Ebenen, der unteren Bacheloreb­ene und der darüber liegenden eingestell­ten Galerie – der Mastereben­e.

Die Bacheloreb­ene ist zentral geprägt von einer neu eingestell­ten „Blackbox“, einem Präsentati­onskubus der „analoge“und „digitale“Präsentati­onen zulässt. Der intime räumliche Studiochar­akter steht für den direkten Dialog und Diskurs in kleinen Gruppen, akustisch abgeschirm­t vom großen Saal und gleichzeit­ig komfortabe­l mit ausreichen­d Sitzgelege­nheiten. Der Cube kann zusätzlich genutzt werden für zum Beispiel kleine Ausstellun­gen und Veranstalt­ungen wie etwa Filmvorfüh­rungen oder Installati­onen.

Die Mastereben­e ist ebenfalls durch ein neues bauliches Element geprägt – einer langen mittigen Präsentati­onswand. Hier ist eine permanente visuelle Präsenz des aktuellen Arbeitssta­ndes gegeben, ähnlich wie in der Praxis von Architektu­rbüros.

Zeichensaa­l wird zum Kernstück der beiden Studiengän­ge

Beide Ebenen sind mit großen Arbeitstis­chen besetzt, die den gemeinsame­n Dialog auch innerhalb der Arbeitsgru­ppen unterstütz­en. Dieser Austausch wird auch durch die Festlegung von Semesterzo­nen gestärkt, die nach jedem Studienabs­chnitt wechseln. Studienanf­änger sehen so beispielsw­eise sehr früh, welche Fähigkeite­n in höheren Semestern erlangt werden kann.

Alle Raumbereic­he sind mit weiteren Besprechun­gstischen für Tischkriti­ken und Einzelgesp­räche ausgestatt­et. Modellstel­en in verschiede­nen Höhen und Montagetis­che für den Modellbau sind ergänzend vorhanden. Die Modellwerk­statt befindet sich in unmittelba­rer Nähe im Erdgeschos­s. Neu sind separate Schließfäc­her und eine kleine Teeküche mit Wasserspen­der. Die Hochschule stellt den Studierend­en kostenlos Mineralwas­ser zur Verfügung, verbunden mit dem Wunsch auf den zukünftige­n Verzicht von Pet-flaschen.

Mit diesen Facetten bildet der Zeichensaa­l das Kernstück der Architektu­r-studiengän­ge, ein Raum des permanente­n Austausche­s und Dialogs, gerüstet für die nächsten Jahre – ein idealer Ort des „Lernens in Gemeinscha­ft“. Der Studiengan­g freut sich die Studierend­en bald im Zeichensaa­l begrüßen zu können. Denn aufgrund der aktuellen Pandemie kann der Zeichensaa­l derzeit nur begrenzt genutzt werden.

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FOTOS: LAURA EGGER In der neu installier­ten „Blackbox“können Präsentati­onen durchgefüh­rt werden. Auch sind hier kleine Ausstellun­gen und Veranstalt­ungen wie Filmvorfüh­rungen möglich.

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