Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zur Corona-schutzimpfung in die Kulturhalle
Ertinger Hausarztpraxis und Ulmer Impfzentrum impfen die Personengruppe Ü80
- Ein ungewohntes Bild bot sich vergangene Woche vor der Ertinger Kulturhalle. Auf dem Parkplatz war reger Betrieb den ganzen Tag über zu verzeichnen, was man in Zeiten der Corona-pandemie nicht mehr oft gesehen hat. Der Grund war der erste Impftermin für über Achtzigjährige, der die Ertinger Hausarztpraxis zusammen mit dem Impfzentrum Ulm organisiert und zu dem sich 333 Personen anmeldet hatten.
Die groß angelegte Impfaktion, die von Dr. Michael Mittendorfer und dem Impfzentrum Ulm als Test initiiert war, fand bei den Senioren großen Zuspruch. Sie alle waren froh, dass ihr Personenkreis nun einen Schutz gegen das Coronavirus erhalten hat. Da fiel das Lob der Geimpften positiv, zum Teil überschwänglich aus. Von „einmalige, gelungene Aktion eines tollen Arztes“über „so was muss man doch nutzen zur eigenen Sicherheit, und das auch noch vor der eigenen Haustür“reichten die Aussagen der Geimpften. Im April soll die Aktion wiederholt werden.
Den Autonummern nach waren nicht nur Senioren aus Ertingen bei diesem Impftermin. „Aus dem Kreis Ravensburg und auch aus dem Allgäu haben es einige Personen geschafft, einen Impftermin in Ertingen zu ergattern“, so Dr. Mittendorfer. Andere hatten es etwas näher – das Ehepaar Benedikt und Ruth Merkel kam aus Ennetach. „Als wir das Angebot in der Zeitung lasen, wann die Telefone freigeschaltet werden, haben wir uns sofort angemeldet und sind dabei gleich durchgekommen“, so der 87-jährige Merkel. „Schon beim erstehnanruf hat es geklappt“, freut sich seine Frau Ruth, die altersbedingt noch warten muss, bis auch ihr Jahrgang an der Reihe ist. Aber ihren Mann zum Impftermin zu begleiten und zu schauen, wie das ganze Prozedere abgeht, davon wollte sie sich selbst überzeugen.
Auch bei der 82-jährigen Elfriede Fensterle aus Ertingen hat alles gut geklappt. Nach der Anmeldung schloss sich die Aufklärung in der Praxis in Binzwangen an, bevor es zum Impfen ging. An sich sei sie keine große Befürworterin vom Impfen. Aber die Corona-pandemie wolle sie nicht auf die leichte Schulter nehmen, gab sie zu verstehen. „Man weiß ja nicht, was man noch alles bekommt.“
Selbst angefahren zum Impftermin ist auch das Ehepaar Brigitte und Erich Buck aus Ertingen. „Zuerst wurde desinfiziert, dann die Personalien festgestellt und dann wurde geimpft. Anschließend mussten wir noch eine Ruhepause von 20 Minuten einlegen, bis wir die Halle wieder verlassen durften“, schildert die 90-jährige Brigitte Buck das Impf-prozedere. „Die ganze Organisation war einfach einwandfrei, angefangen von der Anmeldung, der Aufklärung bis hin zum Impfen“, bestätigt auch der 93-jährige Ehemann Erich Buck. Dem Ertinger Hausarztzentrum sprachen die beiden ein dickes Lob aus: „Tolle Organisation, toller Arzt, solche Leute braucht man“und vergaßen dabei auch nicht, den Einsatz des Ulmer Impfzentrums zu erwähnen.
„Die Kulturhalle war für diesen Zweck top geeignet. Ich kann mich nur bei der Gemeinde für dieses Angebot bedanken und wir kommen gerne wieder darauf zurück“, so Dr.
Mittendorfer. Das Team aus Ulm übernahm das Impfen und die Ertinger Hausarztpraxis kümmerte sich um die Patientenbetreuung, wozu die An- und Abmeldung gehörte und die Einhaltung des vorgegebenen Impfablaufs mit Ruhephase. „Ich kann allen Beteiligten und vor allem meinem Team, ein dickes Lob aussprechen, alles ist exzellent verlaufen“, so der Arzt. Am 25. März steht der nächste Impftermin in Ertingen an, wozu etwa 250 Männer und Frauen über 80 Jahren die Möglichkeit haben, sich impfen zu lassen.