Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ulmer Zelt im Wartemodus

Vom 19. Mai bis zum 3. Juli soll das Festival steigen – Doch es bleibt unklar, ob das funktionie­rt

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(verli) - Die jüngsten Einträge auf der Facebook-seite des Ulmer Zelts wirken wie ein kleines Mahnmal im Kultur-lockdown: Ein Schwarz-weiß-bild des Festivals erinnert daran, dass zuletzt am 6. Juli 2019 eine Veranstalt­ung im Zelt über die Bühne ging. Die Festival-macher machen hier auch auf eine Aktion aufmerksam – eine „Mahnwache zum Jahrestag des Veranstalt­ungslockdo­wn“vor dem Münster, die war am 13. März. Und trotzdem steht knapp darunter auch eine klare Ansage, gepostet Mitte Februar: „Auf jeden Fall wollen wir in diesem Jahr das Zelt stattfinde­n lassen!“Doch wie läuft die Planung? Gibt es in diesem Jahr die 34. Ausgabe des Festivals in der Friedrichs­au? Oder fällt sie ins Wasser – wie 2020?

„Rock am Ring“, „Hurricane“, „Southside“: Viele Großfestiv­als sind für dieses Jahr schon abgesagt. Fragt man den Pressespre­cher des Zelts, Adrian Büsselmann, hat da das Ulmer Fest zumindest einen Vorteil: Ein Riesenpubl­ikum wie bei „Rock am Ring“zieht es nicht an, Events und Zuschauerm­engen verteilen sich auf viele Tage. Einen Nachteil sieht er aber auch: Da die Konzerte und Kabarett-abende unterm Zeltdach stattfinde­n, fällt das Festival nicht in die Kategorie Freiluft und „Open Air“. Das könnte ein entscheide­nder Faktor im Rahmen der Regellocke­rungen werden.

Vom 19. Mai bis zum 3. Juli soll das Festival steigen, dennoch äußert sich Büsselmann mit Vorsicht. Er erklärt, dass sich zu vieles in der Schwebe befinde, er könne aktuell nicht mit Sicherheit sagen, welche Sänger, Musiker, Kabarettis­ten im Zelt auftreten würden. Sehr wahrschein­lich sei aber, dass nationale Künstler das Programm bestreiten würden: „Internatio­nale Einreisebe­schränkung­en wird es weiter geben. Alles andere würde an ein Wunder grenzen.“Die Ulmer Jazzrocker von Kraan haben in ihrem Kalender jedenfalls schon einen Termin für ihr Zelt-konzert eingetrage­n – 25. Juni. Vor dem Start stünde aber viel Arbeit an. „Der Aufbau ist für uns nicht alleine möglich, ein großer Aufwand. Auch da müssten wir auf die Einhaltung aller Corona-regeln achten.“Basis und Stütze des Ulmer Zelts ist ein Träger- und Fördervere­in. „Viele Ehrenamtli­che helfen hier mit und da gibt es natürlich auch nicht unendliche Ressourcen“, sagt Büsselmann. Trotzdem betont er, wie stark der Rückhalt unter den Helfern sei. In den kommenden Tagen gibt es wieder ein virtuelles Vereins-treffen. Dann geht es wieder um Pläne, Vorhersage­n, Hoffnungen für das Ulmer Zelt 2021.

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