Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Trauer um Paul Zeller
Zwiefalter Münsterpfarrer starb völlig überraschend am 24. März an einem Herzleiden
(sz) - Die Katholische Kirche im Dekanat Reutlingenzwiefalten und im Landkreis Reutlingen trauert um ihren stellvertretenden Dekan und Münsterpfarrer Paul Zeller aus Zwiefalten. Der 71Jährige starb völlig überraschend, inmitten der Ausübung seiner seelsorgerlichen Tätigkeiten, infolge einer schweren Herzerkrankung am 24. März im Klinikum Biberach.
Der gebürtige Stuttgarter studierte zunächst Theologie in Tübingen und Freiburg/breisgau. Er empfing die Diakonenweihe am 13. Dezember 1975 in Schramberg durch den damaligen Bischof der Diözese Rottenburg-stuttgart, Georg Moser. Als Diakon wirkte er in der Pfarrei St. Maria in Aalen-unterkochen.
Bischof Moser spendete ihm auch die Priesterweihe am 27. März 1977 in Ellwangen/jagst, im Kreis fünf weiterer Weihekandidaten, unter ihnen auch der derzeit amtierende Rottenburger Bischof Dr. Gebhard Fürst.
Seine ersten Aufgaben erfüllte der Neupriester in der Münstergemeinde Heilig Kreuz in Schwäbisch Gmünd von April 1977 bis Januar 1978, bevor er seine erste Pfarrstelle in einer neu gegründeten Gemeinde – ebenfalls eine Heilig-kreuz-gemeinde – in Heilbronn-böckingen und Heilbronn-frankenbach antrat. Ab 1987 amtierte Pfarrer Zeller zugleich zehn Jahre lang als Vorsitzender der Gesamtkirchengemeinde Heilbronn.
Im Februar 1997 wurden ihm dann die Pfarreien St. Nikolaus und St. Columban in Friedrichshafen verliehen. Hier wirkte Pfarrer Zeller fünf Jahre lang bis zu seinem Wechsel nach Zwiefalten.
Seit September 2006 war der Verstorbene leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit „Zwiefalter Alb“: Mit zwölf Kirchengemeinden und Filial-kirchengemeinden und knapp 4300 Katholiken bildet sie die größte Seelsorgeeinheit im Dekanat Reutlingen–zwiefalten und sogar der in gesamten Diözese Rottenburg-stuttgart. Sie umfasst die Pfarreien St. Vitus Hayingen, St. Urban Indelhausen, St. Nikolaus Ehestetten, St. Bernhard Münzdorf, St. Nikolaus Pfronstetten, St. Laurentius Aichelau, St. Georg Wilsingen, St. Stephanus Tigerfeld, St. Gallus Mörsingen,
St. Blasius Upflamör, St. Nikolaus Huldstetten und Mariä Geburt Zwiefalten.
Von 2003 bis 2006 war Zeller Dekan des Dekanats Zwiefalten und wurde nach einer Dekanatsreform im Herbst 2014 zum stellvertretenden Dekan des Dekanats Reutlingen-zwiefalten gewählt.
Mit dem Münsterpfarrer Paul Zeller, schreibt das Dekanat Reutlingen-zwiefalten in einer Presseerklärung, verliere die katholische Kirche im Landkreis einen unentwegten und fleißigen Seelsorger, der zeitlebens seinem Primiz Spruch – dem Psalmvers seiner ersten Heiligen Messe – folgte: „Lehre mich Herr, deinen Weg, dass ich ihn gehe in Treue zu dir“(Psalm 86,11).
Im Dekanat unterstützte Zeller die Leitungsaufgaben von Dekan Hermann Friedl (Pfullingen) unter anderem als Dekanatspräses für die Mesnerinnen und Mesner und als Vertreter beim Diözesancaritasverband.
Diözesanweit wirkte er in vier Amtsperioden von 1997 bis 2016 als Vertreter der Pfarrer im Priesterrat und Diözesanrat mit.
Neben der Vielzahl von Gottesdiensten und Sakramentsspendungen begleitete Pfarrer Zeller vor allem auch eine große Schar von Brautpaaren und feierte mit ihnen im Zwiefalter Münster die Traugottesdienste.
An der erfolgreichen Renovierung dieser berühmten Barockkirche in 2019 konnte sich der Münsterpfarrer immer wieder von Herzen erfreuen und überraschte bei seinen zahlreichen Kirchenführungen die Besucher mit manchen Details der künstlerischen Ausschmückung.
Paul Zeller zu Ehren wird im Zwiefalter Münster die Totenmesse am Dienstag, 30. März, ab 14 Uhr gefeiert. Da nur begrenzt Plätze zur Verfügung stehen, ist eine Anmeldung im Vorfeld unbedingt erforderlich. Das Requiem wird zudem per Livestream online übertragen: https://dekanat-reutlingen.drs.de/ https://se-zwiefalteralb.drs.de/