Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
500 Quadratmeter neue Pflastersteine
Der TSV Rulfingen nutzt die Coronapause und saniert und renoviert sein Vereinsgelände
- Der TSV Rulfingen hat sein Sportgelände grundlegend saniert und sein Vereinsheim renoviert. Im Eingangsbereich und am Sportheim pflasterte der Verein das Gelände neu, es entstanden auch einige Parkplätze, das Sportheim wurde frisch gestrichen, außerdem erneuerte der Verein den Ballfangzaun rund um das an der Bundesstraße gelegene Gelände. Außerdem schufen die fleißigen Helfer einen kleinen Platz zum Aufwärmtraining.
Der Auslöser, sich ans Werk zu machen, war die Coronakrise, der Lockdown und der damit verbundene Saisonstopp. „Wir haben vergangenes Jahr, während des ersten Lockdowns im April, angefangen“, sagt Alfred Beck vom TSV Rulfingen. „Eigentlich hatten wir es zunächst gar nicht so umfassend geplant, aber es war ja dann ja genügend Zeit“, räumt der ehemalige Spieler und jetzige Funktionär des TSV Rulfingen ein. Die Coronapandemie wirkte quasi als eine Art Katalysator, als Sanierungsbeschleuniger. Auch wenn die Umbauarbeiten rund ein Dreivierteljahr dauerten.
Insgesamt verlegten die fleißigen Helfer 500 Quadratmeter Pflaster, dazu im Sportheim einen neuen Vinylboden, strichen die Wände, verkleideten die Theke neu und strukturierten den Gastraum um. „Der Gastraum ist jetzt ein bisschen kleiner, da wir die Räumlichkeiten ein bisschen anders aufgeteilt haben. Es gibt jetzt einen neuen Besprechungsraum für die Mannschaften“, erzählt Beck.
Der TSV Rulfingen konnte bei den Arbeiten auf seine Vereinsmitglieder zählen. „Rund 15 Leute waren jeden Freitag und Samstag im Einsatz“, sagt Alfred Beck. „Freitags ging es meistens kurz nach dem Mittag los, samstags arbeiteten die Helfer den ganzen Tag.“
Zehn Helfer gehörten, um in der Fußballsprache zu bleiben, zum festen Stamm, die anderen wechselten immer mal wieder durch – je nach Art des Einsatzes. „Wir haben für jeden was. Und es war toll, dass viele verschiedene Vereinsmitglieder im Einsatz waren. Von der A-jugend bis zur AH“, erinnert sich Beck.
Für die Bauleitung zeichnete der Tsv-vorsitzende Michael Lotzer, der in Rulfingen ein Bauunternehmen führt, verantwortlich. „Er ist ja vom Fach“, sagt Beck. Doch der Verein freute sich auch über Hilfe „von außen“. „Nennen muss man in jedem Fall Wolfgang Stark und Jörg Binder, die uns, obwohl sie keine Vereinsmitglieder sind, tatkräftig unterstützt haben.“
Während sich Jörg Binder um die Pflasterarbeiten kümmerte, war Wolfgang Stark für alles zuständig, für das das Team einen Bagger benötigte. So musste für den Aufwärmplatz ein großer Baum hinter dem eigentlichen Sportgelände weichen. „Wir haben den Baum angesägt und dann umgestoßen“, erinnert sich Beck an den Kraftakt. Danach baggerte Stark die Wurzel aus, denn die musste raus. „Das war ein Loch von knapp zehn Quadratmetern“, erinnert sich Beck.
Unschön: Während der Sanierungsarbeiten fanden die Rulfinger Vereinsverantwortlichen kahle Stellen auf dem Sportplatz. „Engerlinge“, sagt Beck. „Aber die Stadt und wir haben sie erfolgreich bekämpft.“
Insgesamt kosteten Renovierung, Sanierung und Neugebautes rund 20 000 Euro. Ein Teil kam aus den Einnahmen, die der Verein unter anderem mit einem Partyzelt beim Narrentreffen in Rulfingen vor zwei Jahren erwirtschaftete, ein weiterer Teil kam von Sponsoren.
„Wir sind froh, unsere Gönner und Sponsoren zu haben“, sagt Beck. „Das sage ich im Namen des gesamten Vorstands.“Ein Antrag an den Württembergischen Landessportbund (WLSB), den Ballfangzaun und die neuen Tore zu bezuschussen, läuft. „Da sind wir gerade dabei. Der WLSB fördert nur Neuanschaffungen, keine Sanierungen“, erläutert Beck zur Vorgehensweise.
Auch vom WLSB gab es die Coronahilfe. „Bei uns hält sich der Ausfall derzeit noch im Rahmen. So um die 5000 bis 6000 Euro, es fehlen hauptsächlich Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Bewirtung. Und natürlich auch aus Festen und anderen Aktivitäten. Da ist es natürlich positiv, „dass die Trainer auf ihre Aufwandsentschädigung verzichten. Aber das war bei uns überhaupt keine große Diskussion“, erinnert sich Beck.
„Natürlich wollen wir auch irgendwann, wenn es wieder geht, ein Einweihungsfest machen“, sagt Alfred Beck. Und irgendwann natürlich auch wieder Fußball spielen. Doch auch beim TSV Rulfingen rechnet man nicht damit, dass in dieser Saison noch einmal gespielt werden kann. „Ich glaube, wir müssen froh sein, wenn wir im August wieder einigermaßen normal spielen können“, glaubt Beck. Spätestens dann können sich die Fans auch ein Bild vom Ergebnis des Umbaus machen.