Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Fünf Gegentreffer in zwölf Minuten besiegeln das glatte Viertelfinalaus
EV Lindau Islanders unterliegen den Selber Wölfen auch im dritten Play-off-spiel der Eishockey-oberliga
- Eine gute Saison in der Eishockey-oberliga Süd ist für die EV Lindau Islanders mit einem glatten Ausscheiden im Play-off-viertelfinale zu Ende gegangen. Bei den Selber Wölfen verloren die Islanders auch das dritte Spiel der Serie – und das sehr deutlich mit 0:6 (0:0, 0:5, 0:1). Im zweiten Drittel brachten fünf Gegentreffer in zwölf Minuten die Lindauer auf die Verliererstraße. „Ich bin stolz auf die Mannschaft, sie hat sehr viel investiert. Wir haben den Favoriten ein bisschen geärgert“, sagte Evltrainer Gerhard Puschnik.
Die Aufgabe, der sich die Islanders am Sonntagabend in Oberfranken stellen mussten, war alles andere als leicht: 0:2 lagen sie in der Viertelfinalserie gegen Selb zurück, dazu fehlten in Simon Klingler, Andreas Farny und Fredrik Widén drei Leistungsträger. Doch von einer tonnenschweren Bürde war bei den Lindauern im ersten Drittel nichts zu spüren. Sie fuhren voll auf Angriff und setzten die Selber gehörig unter Druck. Nur mit dem Toreschießen wollte es einfach nicht klappen. Schon in den ersten beiden Duellen waren den Islanders insgesamt nur drei Treffer gelungen – und diese schwache Quote setzte sich bei Spiel drei in Selb fort. An Chancen mangelte es zunächst wahrlich nicht. Damian Schneider scheiterte mit einem Alleingang, Andreas Farny vergab aussichtsreich – die Bemühungen hätten ein Erfolgserlebnis allemal verdient gehabt. Defensiv hatten die Islanders dafür Glück, weil den Wölfen ein Tor nicht aberkannt wurde und ein Scheibenverlust von Daniel Schwamberger somit ungestraft blieb. „Ein Tor hätte noch einmal
Kräfte mobilisiert“, bedauerte Puschnik das erfolglose Anrennen auf das Selber Tor. „Im ersten Drittel hatten wir das Glück auf unserer Seite“, sagte Selbs Trainer Herbert Hohenberger.
Im zweiten Drittel hatten dann erneut die Islanders einmal Glück, weil die Selber in Überzahl nur den Pfosten trafen. Dann aber ging es Schlag auf Schlag. Von Minute 25 bis Minute
37 schlug es fünfmal im Lindauer Tor ein. Brad Snetsinger (2), Landon Gare, Richard Gelke und Sam Verelst stellten auf 5:0 für die Wölfe, stießen das Tor zum Halbfinale für die Oberfranken weit auf und brachten die Islanders der unfreiwilligen Sommerpause schon sehr nah. Nach dem vierten Gegentreffer nahm Lindaus Coach Gerhard Puschnik eine Auszeit und Lucas Di Berardo vom Eis – das 0:4 von Snetsinger hatte dieser ins kurze Eck bekommen. David Heckenberger ersetzte Di Berardo, musste aber nach wenigen Minuten auch schon hinter sich greifen, als Selbs Verelst einen Schuss unhaltbar abfälschte. „Nach dem Doppelschlag war die Luft raus. Danach war der letzte Wille weg. Aber wir wollten mit Stolz und Ehre zu Ende spielen“, sagte Puschnik.
Im letzten Drittel fehlte den zu keinem Zeitpunkt resignierenden Lindauern etwas der Dampf, um diesem großen Rückstand tatsächlich noch einmal ernsthaft entgegenzutreten. Die Wölfe dagegen spielten ihren Vorsprung souverän herunter und setzten sogar noch das 6:0 (46.) durch den Ex-lindauer Jan Hammerbauer drauf. Einen siebten Gegentreffer verhinderte Heckenberger, der einen Penalty (55.) von Nicholas Miglio hielt. Ein eigenes Tor war den Islanders aber nicht vergönnt – was angesichts von nur noch drei Schüssen in den letzten 20 Minuten nicht verwunderte.
„Wir müssen noch viel lernen, wir sind eine junge Mannschaft. Uns fehlt die Play-off-erfahrung“, resümierte Puschnik, der sich trotz des
„Lindau hat uns wirklich gefordert. Das war ein sehr guter, kompakter Gegner.“
Selbs Trainer Herbert Hohenberger lobt die Leistung der Islanders
glatten Ausscheidens zufrieden zeigte. Sportlich fair gratulierte er zudem den Selbern zum Halbfinaleinzug. „Sie haben eine starke Mannschaft“, lobte Puschnik. Wölfe-trainer Herbert Hohenberger gab das Kompliment zurück: „Lindau hat uns wirklich gefordert. Das war ein sehr guter, kompakter Gegner.“Nach dem ersten Drittel habe er eine deutliche Kabinenansprache gebraucht, um seine Spieler wachzurütteln. Mit Erfolg. „Nach unseren ersten Toren haben wir ihnen nichts mehr gegeben“, sagte Hohenberger.
DEL2, 47. Spieltag:
Bayreuth Tigers – Ravensburg Towerstars 2:5 (1:0, 1:3, 0:2)
Tore: 1:0 (9:05) Dani Bindels (Nix, Kolozvary), 1:1 (21:01) David Zucker (Kolb), 2:1 (31:05) Lubor Pokovic (Davidek Schmitz), 2:2 (39:34) Andrew Kozek (Bettauer), 2:3 (39:42) James Bettauer (Samanski, Henrion), 2:4 (51:35 ÜZ) Kai Hospelt (Pompei, Henrion), 2:5 (55:13) David Zucker (Hinse)
Strafen: Bayreuth 4 Minuten, Ravensburg 4 Minuten.