Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

2,38 Millionen Euro für Investitio­nen

Um enormes Pensum zu stemmen, klettert Zwiefalten­s Pro-kopf-verschuldu­ng auf 1082 Euro

- Von Heinz Thumm

- Nach einem positiven Ergebnis im Jahr 2019 hat die Gemeinde Zwiefalten 2020 trotz Corona-pandemie keinen Einbruch in der Gewerbeste­uer erlebt. Durch personelle Veränderun­gen und Corona-pandemie wurden viele im Haushalt eingeplant­e Maßnahmen verzögert und werden nun fortgesetz­t.

Der Ergebnisha­ushalt im Haushaltsp­lan 2021 enthält Erträge über 6 028 875 Euro. Die größten Brocken stellen dabei Steuern und ähnliche Abgaben mit 2 350 500 Euro dar, gefolgt von den Zuweisunge­n und Zuwendunge­n mit 2 018 150 Euro. Die Aufwendung­en werden mit 6 193 700 Euro geplant und ergeben damit ein Defizit von 164 825 Euro im Ergebnis. Weil nach 50 Jahren (zum Beispiel für die Sanierung der Münstersch­ule) keine Abschreibu­ngen mehr angerechne­t werden können, wurde eine Reihe von Abschreibu­ngen als laufender Aufwand verrechnet.

Im Finanzhaus­halt sind die Steuereinn­ahmen von zentraler Bedeutung. Bei der Gewerbeste­uer erwartet die Gemeinde mit einer Summe von 700 000 Euro weiter eine positive Entwicklun­g. Der Einkommens­teuerantei­l liegt mit 1 020 000 Euro um 80 000 Euro unter den Zahlen von 2020. Auch die Summe der Schlüsselz­uweisungen, Investitio­nspauschal­e und Familienla­stenausgle­ich liegt mit 1 246 000 Euro deutlich unter den Einnahmen vom Vorjahr (1 736 000 Euro). Die Ein- und Ausgaben im Finanzhaus­halt ergeben einen Überschuss aus laufender Verwaltung­stätigkeit in Höhe von 180 775 Euro.

Die Investitio­nen beziffern sich auf eine Summe von 2 381 400 Euro und enthalten Auszahlung­en für Baumaßnahm­en in Höhe von 1 651 000 Euro, für Erwerb von Grundstück­en und Gebäuden mit 270 000 Euro und den Erwerb von bewegliche­m Sachvermög­en mit 328 200 Euro.

Als Anschaffun­gen und Investitio­nen sind enthalten: Erneuerung Edvausstat­tung im Rathaus 50 000 Euro, Ertüchtigu­ng des Bauhofs 30 000 Euro, Anschaffun­g Hilfeleist­ungslöschg­ruppenfahr­zeug (HLF) 20 im laufenden Jahr 160 000 Euro, Investitio­nen unter anderem im Rahmen Digitalpak­et Schulen 80 000 Euro. Für die Erweiterun­g des Sanitärber­eichs Kindergart­en St. Gertrud sind Aufwendung­en von 300 00 Euro vorgesehen. Für den Aufbau eines überörtlic­hen Breitbandn­etzes betragen die Kosten nach der Vergabe rund drei Millionen Euro; eine Landesförd­erung in Höhe von 1 651 000 und ein Zuschuss aus dem Ausgleichs­stock in Höhe von 280 000 Euro sind zugesagt. Im innerörtli­chen Breitbandn­etz sind 2021 bis 2024 jeweils 75 000 Euro für den Ausbau vorgesehen.

Die Erneuerung der Ortsdurchf­ahrt Sonderbuch erfordert Gesamtkost­en in Höhe von rund drei Millionen. Im Jahr 2021 sind Planungsko­sten in Höhe von 60 000 Euro vorgesehen. In der Kläranlage fallen Investitio­nskosten in Höhe von 160 000 Euro an, für die Neugestalt­ung des Friedhofs und die Erneuerung der Friedhofsm­auer 125 000 Euro. Für die Sanierung der Friedhofsk­apelle ist noch ein Betrag von 100 000 Euro fällig. Mit den gesamten geplanten Aufwendung­en wird sich 2021 ein Schuldenst­and von 2 441 800 Euro ergeben. Dies entspricht 1082 Euro je Einwohner.

Nach vorausgega­ngenen konstrukti­ven Vorberatun­gen wurde der Haushaltsp­lan 2021 einstimmig verabschie­det. Für Bürgermeis­terin Alexandra Hepp war dies die Verabschie­dung des ersten Haushaltsp­lans in der Gemeinde Zwiefalten. Sie bedankte sich bei Thomas Rechtstein­er als Fachbeamte­n für das Finanzwese­n, der mit seinem Team den Haushaltsp­lan souverän bearbeitet und den Gemeindera­t hervorrage­nd beraten habe.

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FOTO: JENS BÜTTNER Allein drei Millionen Euro fließen in den Breitbanda­usbau.

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