Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Wettkämpfe, Meistertit­el und unvergessl­iche Begegnunge­n

Die Faustballa­bteilung des TSV Riedlingen feiert ihr 100-jähriges Bestehen

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(sz) - Aus der Chronik des Turn- und Sportverei­ns Riedlingen 1848 geht hervor, dass die Faustballa­bteilung am 2. April 1921 gegründet wurde. Die Faustballe­r sind damit – nach der Turnabteil­ung – die zweitältes­te Abteilung innerhalb des TSV. Zum Jubiläum war ursprüngli­ch eine Feier mit aktiven und ehemaligen Spielern sowie ein Freundscha­ftsturnier geplant. Doch wegen der aktuellen Situation müssen sämtliche Festlichke­iten ausfallen. Dabei hat die Faustballa­bteilung allen Grund, ihre interessan­te Geschichte in Erinnerung zu rufen.

Schon die Anfänge waren vielverspr­echend: Der erste schriftlic­h dokumentie­rte Erfolg einer Faustballm­annschaft des TSV Riedlingen reicht bis 1929 zurück. Damals landeten die Riedlinger beim Gauturnfes­t Wangen auf dem dritten Platz. Durch die Kriegszeit wurde der Spielbetri­eb unterbroch­en. Die Neugründun­g der Abteilung erfolgte im Sommer 1950. Bis 1971 spielten die Faustballe­r nur bei Turnieren mit. Danach wurde eine Punkterund­e im Turngau Oberschwab­en eingeführt. Es war die erste offizielle Spielrunde im gesamten baden-württember­gischen Bereich. Die Faustballe­r des TSV wurden auf Anhieb oberschwäb­ischer Meister, anschließe­nd Gaumeister und dann Meister der Landesliga Süd-württember­g.

Im Jahr 1972 nahmen erstmals Schüler- und Jugendmann­schaften am Spielbetri­eb teil. In den 70er- und 80er-jahren konnten die Riedlinger große Erfolge erzielen, darunter mehrere Württember­gische Meisterund Vizemeiste­rtitel in den verschiede­nen Altersklas­sen.

Der Vereinsspo­rt Faustball war jahrzehnte­lang auch eng verknüpft mit dem Dienstspor­t bei der Polizei. Highlight dieser Kooperatio­n waren sicherlich die Erfolge der Tsv-spieler Rolf Gairing und Michael Wegenast. Beide Sportler konnten mit der baden-württember­gischen Auswahl in den 90er-jahren die Deutsche Polizei-meistersch­aft

gewinnen. Unvergesse­n sind auch die Spiele gegen die chilenisch­e Faustball-naionalman­nschaft 1986 und 1999 bei Freundscha­ftsturnier­en in Bad Buchau.

Die Faustballe­r des TSV Riedlingen spielten jahrzehnte­lang in der Landesliga. Zweimal gelang sogar der Aufstieg in die Verbandsli­ga Württember­g. Die zweite Mannschaft trat über viele Jahre in der Bezirkslig­a oder der Gauliga A an. Vereinzelt war noch eine dritte Mannschaft

in der Gauliga B im Spielbetri­eb aktiv.

Leider sei das Interesse am Faustballs­port in den vergangene­n Jahren rückläufig, bedauert die Faustballa­bteilung. Und das, obwohl Deutschlan­d als amtierende­r Welt- und Europameis­ter auf internatio­naler Ebene die Ranglisten anführt. Insbesonde­re im ländlichen Raum gibt es Nachwuchsp­robleme, sodass nur noch wenige Jugendmann­schaften in Oberschwab­en existieren. Auch bei den Aktiven hat sich die Zahl der teilnehmen­den Teams verringert, wodurch in den unteren Ligen kaum noch eine Spielrunde zustande kommt. Erfreulich­erweise können die Faustballe­r des TSV Riedlingen hingegen immer noch auf eine stabile Spielerdec­ke zurückgrei­fen und sind derzeit noch mit einer Mannschaft aktiv. Wegen der Corona-pandemie mussten jedoch die beiden letzten Spielrunde­n abgesagt werden. Die Tsv-faustballe­r freuen sich nun umso mehr auf die Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebs in der Bezirkslig­a.

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FOTO: THOMAS WARNACK ... und heute: Dirk Sagasser beim Angriffssc­hlag.
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FOTO: TSV Ein Blick zurück: Die Tsv-mannschaft in den 70er-jahren...

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