Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Der Hintergrund
Zahlreiche Familien machen in diesen Zeiten die grenzwertige Erfahrung einer Quarantäne – auch der Ehinger Sz-redakteur Reiner Schick aus Laupheim. Nun kommt so eine Anordnung nie gelegen, für ihn und seine Familie aber war das Timing denkbar schlecht: Der Anruf vom Gesundheitsamt kam am Montagnachmittag, fünf Stunden zuvor hatte sich seine Frau in einer Klinik einer lange ersehnten Operation unterzogen. Eine Woche Klinik und drei Wochen Reha standen an.
Das bedeutete zugleich: Auf die fest geplante Unterstützung durch eine Haushaltshilfe und die Schwiegermutter bei der Betreuung der Kinder (9 und 4 Jahre) und im Haushalt musste der Redakteur für die Zeit der Quarantäne verzichten.
Deutlich machte der Fall auch, wie schwierig eine schnelle und effiziente Kontaktnachverfolgung für die Gesundheitsämter ist. Erst fünf Tage nach der festgestellten Corona-infektion einer Klassenkameradin des Sohnes von Reiner Schick
Wäsche, Bad putzen, Spülmaschine, Staubsaugen... Das hilft nur bedingt, denn die Auflistung wird nie kürzer, da sich die Aufgaben wiederholen oder erst gar nicht abarbeiten lassen. Und die Zettelwirtschaft nervt alsbald.
„Das bisschen Haushalt, macht sich von allein, sagt mein Mann“, hieß es einst in einem Schlager von Johanna von Koczian, deren Gatte wohl nie Alleinerziehender und schon gar nicht in Quarantäne gewesen ist. Die Hoffnung, mir durchaus geläufige Aufgaben wie Bad putzen zwischendurch erledigen zu können,
„Und wann putzt du das Bad? Etwa übermorgen?“
Treffende Vorhersage eines Vierjährigen.
erweist sich jedenfalls bald als Illusion. Am ersten Tag schaffe ich es, wenigstens die Ablagen leer zu räumen, am zweiten fragt mich der Kleine: „Und, wann putzt du das Bad? Etwa übermorgen?“Er sollte Recht behalten. Denn immer, wenn du glaubst, keiner stört dich mehr, kommt von irgendwo ein Kindlein her: „Papa, spiel mit mir!“– „Warte, gleich.“– „Du sagst immer: gleich!“– „Das stimmt doch nicht!“– „Doch, jetzt komm schon!“- „Ja, gleich!“
Alleinerziehende wissen es: Momente, in denen man in Ruhe duschen oder Zeitung lesen kann, sind kein Grund zur Euphorie – weil