Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Corona-warn-app entwickelt sich weiter
Größeres Update steht bevor – Datenspeicherung bleibt dezentral
- Noch in diesem Monat soll die Corona-warn-app (CWA) um zwei Funktionen erweitert werden. Nutzerinnen und Nutzer der App können ab Ende April unter anderem weitere Nutzer über ein positives Schnelltestergebnis informieren. Das teilte die Bundesregierung mit. Die Ergebnisse von Schnelltests des Deutschen Apothekerverbands und von Drogerieketten wie dm können dann eingetragen werden. Weitere sollen folgen.
Außerdem soll es möglich sein, mit der App einen Location-qr-code zu scannen. Und zwar dann, wenn Nutzer ein Event besuchen. Was das Bundesgesundheitsministerium „Eventregistrierung“nennt, soll ab Mitte April zur Verfügung stehen.
Nutzer können dann im Kontakttagebuch der App Aufenthalte angeben. Wer nach einer Veranstaltung positiv auf Corona getestet wird, kann das Ergebnis an den Server des Robert-koch-instituts (RKI) übertragen. Andere Gäste erhalten eine Warnung. Aber: Die Gesundheitsämter erfahren davon nichts.
Anders ist das bei der App „Luca“, die einen ähnlichen Dienst anbietet. Sie ermöglicht es, die Daten später an das zuständige Amt zu übermitteln. Daten werden dabei zentral, wenn auch verschlüsselt, gespeichert. Die CWA hingegen speichert die Daten dezentral. Diese Stärke beim Datenschutz ist zugleich die Schwäche der Corona-warn-app.
Die App funktioniert grundsätzlich passiv. Das heißt, sie erfasst Kontakte mit anderen Menschen automatisch. Hat ein Infizierter die App aber nicht installiert, oder jemand trägt die Infektion nicht in die App ein, lernt diese daraus nichts. Mit der Qr-code-funktion könnte sich das ändern. Die Ämter sind aber weiter außen vor.
Seit die CWA im Juni 2020 herauskam, gab es stetig Neuerungen. Sie zeigt jetzt aktuelle Zahlen zum Infektionsgeschehen in Deutschland und zur Nutzung an. Außerdem können Nutzer in einem Kontakttagebuch festhalten, wann sie wen getroffen haben. Und: Die Risikoermittlung läuft mittlerweile automatisch im Hintergrund. Außerdem funktioniert die Anwendung in der Schweiz und 16 Eu-mitgliedsstaaten, darunter Österreich, Italien und Spanien. Über 26 Millionen Menschen haben die CWA heruntergeladen.