Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Uigendorfer drängen wegen Baugebiet
Brief des Ortschaftsrats und Unterschriftenliste an die Verwaltung übergeben
(bju) - Die Uigendorfer machen Druck: In einem Schreiben des Ortschaftsrats an die Gemeinde wird dringend darum gebeten, dass das Baugebiet Taläcker in Uigendorf schnellstmöglich umgesetzt werden soll. Auch eine Unterschriftenliste von Uigendorfer Bürgern wurde übergeben. Bürgermeister/amtsverweser Gerhard Hinz sagte zu, dass die weitere Bearbeitung für die Ausweisung des Baugebiets so schnell als möglich erfolgen soll. Allerdings hat dieses Baugebiet nicht oberste Priorität.
Hinz ging in der Sitzung am Montagabend auf die Hintergründe des Wunsches aus Uigendorf ein. Denn in dem Unlinger Teilort sind alle Bauplätze verkauft, für junge Familien könne man derzeit keinen Platz anbieten. In der Sitzung vom 5. Oktober 2020 wurden zwei Baugebiete vorgestellt, die ausgewiesen werden können: Das Baugebiet Brühlstraße und Taläcker. Beides hätten nach dem beschleunigten Verfahren nach Paragraf 13b als reines Wohngebiet entwickelt werden können. Nachteil: Dann hätten die beiden Gewerbebetriebe in Uigendorf sich nicht auf dieses Flächen erweitern können. Zudem birgt das Gebiet Taläcker ein Lärmproblem, dass sich nur durch Veränderung des Zuschnitts der Fläche lösen ließ.
Als Kompromiss wurde damals beschlossen, das Baugebiet Taläcker als Mischgebiet zu entwickeln. Er habe bereits damals darauf hingewiesen, dass es dann nach dem aufwendigeren und damit auch zeitintensiveren Regelverfahren entwickelt werden muss, betonte Hinz in der
Sitzung am Montagabend. Zudem müssen zwei andere Baugebiete in der Gemeinde Unlingen, die nach dem Verfahren Paragraf 13b entwickelt werden, bis zum 31. Dezember abgeschlossen sein. Die hätten also Vorrang.
Das bestritt Ortsvorsteher Peter Borst in der Sitzung auch nicht. Er betonte allerdings nochmals, dass ein reines Wohngebiet in Uigendorf keinen Sinn gemacht hätte, da ja auch Flächen für Gewerbebetriebe benötigt werden – auch um der Gefahr zu begegnen, dass Gewerbe abwandert. Er will die verschiedenen Baugebiete in der Gemeinde nicht gegeneinander ausspielen: „Es ist kein entwederoder“, so Borst. Es sei ihm klar, dass die Entwicklung der 13b-baugebiete nicht liegengelassen werde. Ziel der Uigendorfer sei es aber, dass ihr Baugebiet parallel vorangetrieben werde. Dazu boten sie der Verwaltung auch Unterstützung an, etwa in Form der „unbestrittenen Expertise“von Mitgliedern im Ortschaftsrat.
Borst zeigte sich mit dem Beschlussvorschlag zufrieden, dass das Uigendorfer Baugebiet weiter so schnell als möglich bearbeitet wird und zwar auf Grundlage des städtebaulichen Entwurfs des Büro Siebers, der im Oktober 2020 vorgestellt worden ist. Auch das hilft, Zeit zu sparen. Zudem hat die Gemeinde Kontakt mit dem Stadtplanungsbüro Künster aufgenommen. Denn das neue Baugebiet muss in der Fortschreibung des Flächennutzungsplans aufgenommen werden. Dabei soll das Büro helfen. Der Gemeinderat stimmte dem Beschlussvorschlag einstimmig zu.