Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
37 Häuser sollen Platz im neuen Wohngebiet in Rosna haben
Stadtplanerin stellt den Bebauungsplan im Ortschaftsrat vor – Diskussion über Dachformen
- Der Ortschaftsrat Rosna hat über den Entwurf des Bebauungsplans für das Wohngebiet „Falkenweg-erweiterung“beraten und ihn für gut befunden. Über den Vorschlag der Dachformen, der das Satteldach stark bevorzugt, wurde kurz debattiert. Das Gremium folgte den Argumenten der Stadtplanerin Simone Knupfer vom Büro Lars Consult: Nur im kleineren inneren Bereich des Wohngebiets sind Häuser mit Walmdächern und zwei Geschossen zulässig. An den drei langen Stirnseiten des Wohngebiets sind Häuser mit Satteldächern sowie versetzten Pultdächern und 1,5 Geschosse vorgeschrieben. Stadtplanerin Knupfer dankte dem Ortschaftsrat für diese Entscheidung: „Es freut mich, wenn Sie diesen Weg mitgehen. Das machen nicht alle Gemeinden.“Künftigen Befreiungsanträgen wurde bereits eine Absage erteilt.
Die Schaffung des neuen Wohngebiets ist ein für Rosna sehr großes Projekt über das verkürzte Verfahren, das der Paragraf 13b des Baugesetzbuchs ermöglicht: 37 Wohnhäuser werden hier entstehen. Es sei fast die Grenze des unter diesem Paragrafen Zulässigen, erklärte Stadtplanerin Knupfer. Erschlossen werde das Wohngebiet über die Verlängerung des bestehenden Falkenwegs, über eine Straße in das Wohngebiet „Im Tal“, und über einen Fußweg zwischen Falkenweg und Neubaugebiet. Diese Durchlässigkeit und Anbindung sei ihr wichtig: „Damit das Wohngebiet kein Satellit im Dorf wird“, so Knupfer. In der Mitte des Wohngebiets bleibt ein Dreieck frei als grüner Bereich mit Durchgangsweg, Obstbäumen und einer Bank. Es sei eine Art Herzstück im Wohngebiet.
An der Hangkante, oberhalb des Wohngebiets „Im Tal“ist ein Fußweg geplant, nicht nur weil es ein schöner Spaziergang sei, sondern auch um den Abstand zur Kante einzuhalten, erklärte die Planerin. Zu den landwirtschaftlich bewirtschafteten Flächen auf der Westseite ist ein fünf Meter breiter bepflanzter Grünstreifen geplant. Dieser Filter ist wichtig, um die Grundstücke abzugrenzen, wenn der Bauer dünge und Staub aufwirble, erklärte Ortsvorsteherin Cordula Frick. Er werde zu den Bauplätzen gehören und von den Bauherren erworben, aber von der Stadt bepflanzt, damit er einheitlich sei, erklärte Andreas Steck, vom Mengener Amt für Recht und Ordnung.
Für das Satteldach warb Stadtplanerin Knupfer eindringlich. Das Planungsbüro greife die regionale konservative Dachstruktur auf und knüpfe an die bestehende Bebauung an. Der einheitliche Dachtyp sollte zum Dorf passen, argumentierte sie. Die größeren Häuser mit zwei Geschossen und Walmdach sollten nicht an den Ortsrändern zugelassen werden. Sie seien zu wuchtig und stören das Ortsbild.
In der Debatte darüber wurde auch die Reihenfolge der Erschließungsabschnitte mitbetrachtet und überlegt, die Walmdächer im ersten Bauabschnitt auch über Befreiungen zuzulassen. „Wir müssen zügig erschließen und die Walmdächer sind Trend“, gab ein Rat zu bedenken. Davon rieten Steck und Knupfer ab. Knupfer sagte: „Man muss nicht das, was woanders nicht ideal ist, hier übernehmen. Gerade der Ortsrand ist wichtig. Es ist das Gesicht Rosnas“, sagte sie. Die Gemeinde solle offensiv für die einheitlichen Satteldächer mit dem Argument, regional bleiben zu wollen, werben. Steck warnte davor, Befreiungen zuzulassen, nur um den Bauherren entgegen zu kommen, weil dann die folgenden Anspruch auf die Befreiung haben.
Auch kam die Frage auf, wie der Verkauf bevorzugt an ortseigene Bürgerinnen und Bürger gestaltet werden könne. Städteplanerin Knupfer erklärte, dass es dazu keine Möglichkeit gebe. Das Punktesystem gebe es auch nicht mehr, berichtete Steck. Parallel zum Bebauungsplan entwickle ein Kollege im Büro Lars Consult den Erschließungsplan, so Knupfer.