Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Wie in einer großen Familie
Die Allrounderin: Franziska Schneider organisiert den Sanitätsdienst
(asp) - Die Coronapandemie hat auch Franziska Schneiders Pläne durchkreuzt. Ursprünglich wollte die 24-Jährige für eine Auszeit in die Schweiz reisen. Dann wurden vorübergehend die Grenzen geschlossen und zur gleichen Zeit erfuhr sie von einer Stelle im Ummendorfer Impfzentrum. Schnell habe sie zugesagt, erzählt Schneider. Gegen das Virus hatte sie bereits zuvor gekämpft, als Krankenpflegerin an der Sana-klinik in Biberach. Selbst im eigenen Freundeskreis musste sie erleben, wie ein 24-jähriger gesunder Mann an Covid-19 verstorben sei.
Mit ihrer Arbeit im Impfzentrum habe sie nun die Möglichkeit, etwas gegen die Ausbreitung des Virus zu unternehmen. Das spornt sie an. Seit Anfang Februar organisiert sie den Sanitätsdienst und die mobilen Impfteams
als medizinische Fachangestellte. Die Impfteams fahren weiterhin vor Ort in die Senioren- und Pflegeheime. „Ich erlebe immer wieder, dass sich die Menschen riesig freuen, wenn wir zum Impfen kommen“, erzählt sie. „Dann hat man das Gefühl, wirklich etwas Gutes zu tun.“Viele der Senioren erhalten inzwischen bereits ihre Zweitimpfung.
Schneider verbringt viel Zeit außerhalb des Impfzentrums, ist aber auch täglich vor Ort. „Ich bin überall dort, wo man mich braucht.“Wie viele der Angestellten kann sie aufgrund ihrer Erfahrung auf vielen Positionen arbeiten, egal ob im Labor, in der Impfkabine oder in der Nachbetreuung. „Ich arbeite richtig gerne hier“, erzählt sie. Auch wenn die Lage ernst sei, habe sie das Gefühl, das Team harmoniere „wie eine große Familie“.