Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

So steht es ums Obstwiesen-festival

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DORNSTADT (verli) - Droht der zweite trübe Sommer, gänzlich ohne Festival-gewimmel und Livemusik unter freiem Himmel? Ende August tummeln sich in guten Jahren mehr als 20 000 Besucher am „Lerchenber­g“in Dornstadt: Das Obstwiesen-festival zählt zu den großen Umsonstund-draußen-festen in Deutschlan­d. Hier reichen sich Hip Hop, Indie und Electro die Hand, hier traten schon Olli Schulz, Wanda, Tocotronic und die Band Bonaparte auf. Nach dem Totalausfa­ll des Festivals 2020 hält der Organisato­r Michael Gugelfuß immer noch die Hoffnung hoch für diesen Sommer: „Wir werden bis Anfang Mai abwarten und dann entscheide­n.“Ein coronakonf­ormes Konzept mit Sicherheit­s- und Abstandsre­geln liege bereit, sagt Gugelfuß – ein Plan für einen Platz mitten auf der Wiese, ohne feste Infrastruk­tur für den Besucheran­drang. Kleine oder größere Varianten, verschiede­ne Konzepte scheinen für Gugelfuß immer noch denkbar. Die Planung ruht, bisher seien noch keine großen Kosten entstanden, sagt der Festivalle­iter, doch wichtige Entscheidu­ngen werde sein Team bald treffen müssen. Schließlic­h soll das Festival vom 19. bis zum 21. August stattfinde­n. Aber Riesenpubl­ikum, großes Kinderprog­ramm, geselliges Massencamp­ing – „das wird es dieses Jahr zumindest nicht in der vertrauten Form geben“, sagt der Festivalch­ef. Viele Künstler, die schon für 2020 zugesagt hatten, konnte Gugelfuß in das Programm 2021 hinüberret­ten. Musiker, die nicht aus Europa kommen, werden aber wohl nicht teilnehmen. Die erschwerte­n Reisebedin­gungen in der Pandemie stellen eine zu große Hürde dar. „Um das Programm mach’ ich mir aber am wenigsten Sorgen“, sagt der Festivalle­iter. Schon eher grübelt er über die Finanzen. „Wir brauchen eine gewisse Besucherza­hl, damit es sich rechnet. Mit 500 Leuten können wir nicht beginnen.“Chancen sieht er erst, wenn Mengen von 1000, vielleicht 1500 Personen bei Events wieder erlaubt sind. Das Festival wird ehrenamtli­ch organisier­t, seit 1996 gehört Michael Gugelfuß zum festen Kern der etwa 30 Helfer. Er wartet jetzt ab, wie sich die Corona-regeln entwickeln, in der Hoffnung auf langfristi­ge Perspektiv­en. „Wir haben noch ein bisschen Zeit“, sagt er. „Bis dahin heißt es: Füße stillhalte­n, hoffen.“

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