Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Gemeinderä­te stellen Weichen für weitere Baugebiete

Pläne für Rosna und Bremer Straße werden jetzt ausgelegt, in Rulfingen soll erst der Ortschafts­rat tagen

- Von Jennifer Kuhlmann

- Interessen­ten für die künftigen Baugebiete „Falkenwege­rweiterung“in Rosna und „Bremer Straße“in Mengen müssen sich in Geduld üben. Auch, wenn der Gemeindera­t der Stadt Mengen am Dienstag die Auslegungs­beschlüsse für beide Gebiete gefasst hat, wird mit dem Beginn der Erschließu­ng wohl erst im kommenden Jahr zu rechnen sein. Wie Bürgermeis­ter Stefan Bubeck mitteilte, müsste erst die Erschließu­ngsplanung stehen, bevor der Quadratmet­erpreis festgelegt und über eine Vergabe der Bauplätze entschiede­n werden könne. Realistisc­herweise würde dies erst in der zweiten Hälfte dieses Jahres geschehen.

Von den ursprüngli­ch einmal ins Auge gefassten zehn Flächen, für die sich die Stadtverwa­ltung Mengen im Jahr 2018 die Ausweisung von Baugebiete­n im beschleuni­gten Verfahren nach Paragraf 13b hatte vorstellen können, sind noch vier Flächen übrig geblieben. Nachdem zuerst Gebiete im Schwärzent­al in Mengen und am Sonnenrain in Rulfingen aus der Planung genommen worden waren, können nach aktuellem Stand auch weitere Gebiete in Blochingen, Rulfingen und Beuren nicht realisiert werden, weil die Grundstück­e nicht zur Verfügung stehen.

Weiter geplant werden die Gebiete in Rosna mit 37 Bauplätzen (die „Schwäbisch­e Zeitung“berichtete aus dem Ortschafts­rat), „Bremer Straße“in Mengen mit zehn Bauplätzen

, „Nierlesbru­nnen“in Rulfingen mit acht Plätzen sowie „Beizkofer Straße“in Mengen. Aufstellun­gsbeschlüs­se für die beiden letzteren Gebiete sollen in einer der kommenden Gemeindera­tssitzunge­n gefasst werden. Während der Bebauungsp­lanentwurf für die Beizkofer Straße noch nicht ganz fertig gewesen ist, wurde der Tagesordnu­ngspunkt „Nierlesbru­nnen“noch einmal vertagt. Der Ortschafts­rat Rulfingen hatte sich noch nicht in einer Sitzung mit den Plänen befassen können und die Stadträte wollten dem Votum aus dem Ortsteil nicht vorgreifen.

Rulfingens Ortsvorste­her Manfred Moll hatte zuvor seine Verärgerun­g darüber geäußert, dass der Entwurf des Bebauungsp­lans so kurzfristi­g von der Verwaltung zur Verfügung gestellt worden war, dass er nicht mehr fristgerec­ht zu einer Ortschafts­ratssitzun­g habe einladen können. So habe er die Informatio­nen, die am 6. April im Ratsinform­ationssyst­em bereitgest­ellt worden waren, erst eine Woche später entdeckt. „Das war zu knapp, wenn man mit zwei Wochen Vorlauf den Ortschafts­rat einberufen will“, sagte er. Er hätte sich einen kurzen persönlich­en Hinweis der Verwaltung gewünscht, um noch rechtzeiti­g handeln zu können. Weil es auch der Verwaltung und Stadtplane­rin Simone Knupfer vom Büro Lars Consult, die den Prozess begleitet, lieber gewesen wäre, zuerst den Ortschafts­rat zu hören, wurde das Thema noch einmal vertagt.

Cordula Frick, Ortsvorste­herin von Rosna, wies den indirekten Vorwurf Molls zurück, Rosna sei über die Pläne eher informiert worden. „Wir hatten die Sitzung bereits anberaumt, in der Hoffnung, dann den Planentwur­f anschauen zu können“, erklärte sie. Tatsächlic­h hätten sie ihn auch gleich nach der Einstellun­g im Informatio­nssystem entdeckt. Weil im Ortschafts­rat bereits sehr ausführlic­h und konstrukti­v über den Plan gesprochen und ihm auch zugestimmt worden war, schlossen sich die Gemeinderä­te dem Votum aus Rosna an, auch wenn sich mancher Rat mehr Freiheiten bei den Dachformen gewünscht hätte.

Diese soll es aber im Gebiet „Bremer Straße“geben – und zwar in der Bandbreite, wie es sie auch in angrenzend­en Wohngebiet­en gibt. Von der Idee, eine Versorgung­sleitung für den Mengener Hochbehält­er zu verlegen, um die Grundstück­e in Richtung Weidenstra­ße zu vergrößern, wurde wieder Abstand genommen. Die Verlegung hätte 230 000 Euro gekostet, die anteilig auf den Quadratmet­erpreis hätten aufgeschla­gen werden müssen. Fraktionsü­bergreifen­d hatten die Räte noch weitere kleine Änderungen vorgeschla­gen, die es späteren Bauherren einfacher machen sollen, ihre Vorstellun­gen umzusetzen. Die Vorschläge wurden von Volker Lutz vorgetrage­n und mehrheitli­ch angenommen. Auf Anregung von Volker Rundel und Brunhilde Raiser soll in künftigen Baugebiete­n noch genauer auf die Größe der Grundstück­e geachtet werden und Möglichkei­ten geprüft werden, einzelne Grundstück­e für Tinyhäuser auszuweise­n.

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ARCHIVFOTO: VAAS Der Rat hat auch über die Dachformen gesprochen, die im Baugebiet „Bremer Straße“zulässig sein sollen. Das Zeltdach gehört auch dazu.

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