Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Gemeinderäte stellen Weichen für weitere Baugebiete
Pläne für Rosna und Bremer Straße werden jetzt ausgelegt, in Rulfingen soll erst der Ortschaftsrat tagen
- Interessenten für die künftigen Baugebiete „Falkenwegerweiterung“in Rosna und „Bremer Straße“in Mengen müssen sich in Geduld üben. Auch, wenn der Gemeinderat der Stadt Mengen am Dienstag die Auslegungsbeschlüsse für beide Gebiete gefasst hat, wird mit dem Beginn der Erschließung wohl erst im kommenden Jahr zu rechnen sein. Wie Bürgermeister Stefan Bubeck mitteilte, müsste erst die Erschließungsplanung stehen, bevor der Quadratmeterpreis festgelegt und über eine Vergabe der Bauplätze entschieden werden könne. Realistischerweise würde dies erst in der zweiten Hälfte dieses Jahres geschehen.
Von den ursprünglich einmal ins Auge gefassten zehn Flächen, für die sich die Stadtverwaltung Mengen im Jahr 2018 die Ausweisung von Baugebieten im beschleunigten Verfahren nach Paragraf 13b hatte vorstellen können, sind noch vier Flächen übrig geblieben. Nachdem zuerst Gebiete im Schwärzental in Mengen und am Sonnenrain in Rulfingen aus der Planung genommen worden waren, können nach aktuellem Stand auch weitere Gebiete in Blochingen, Rulfingen und Beuren nicht realisiert werden, weil die Grundstücke nicht zur Verfügung stehen.
Weiter geplant werden die Gebiete in Rosna mit 37 Bauplätzen (die „Schwäbische Zeitung“berichtete aus dem Ortschaftsrat), „Bremer Straße“in Mengen mit zehn Bauplätzen
, „Nierlesbrunnen“in Rulfingen mit acht Plätzen sowie „Beizkofer Straße“in Mengen. Aufstellungsbeschlüsse für die beiden letzteren Gebiete sollen in einer der kommenden Gemeinderatssitzungen gefasst werden. Während der Bebauungsplanentwurf für die Beizkofer Straße noch nicht ganz fertig gewesen ist, wurde der Tagesordnungspunkt „Nierlesbrunnen“noch einmal vertagt. Der Ortschaftsrat Rulfingen hatte sich noch nicht in einer Sitzung mit den Plänen befassen können und die Stadträte wollten dem Votum aus dem Ortsteil nicht vorgreifen.
Rulfingens Ortsvorsteher Manfred Moll hatte zuvor seine Verärgerung darüber geäußert, dass der Entwurf des Bebauungsplans so kurzfristig von der Verwaltung zur Verfügung gestellt worden war, dass er nicht mehr fristgerecht zu einer Ortschaftsratssitzung habe einladen können. So habe er die Informationen, die am 6. April im Ratsinformationssystem bereitgestellt worden waren, erst eine Woche später entdeckt. „Das war zu knapp, wenn man mit zwei Wochen Vorlauf den Ortschaftsrat einberufen will“, sagte er. Er hätte sich einen kurzen persönlichen Hinweis der Verwaltung gewünscht, um noch rechtzeitig handeln zu können. Weil es auch der Verwaltung und Stadtplanerin Simone Knupfer vom Büro Lars Consult, die den Prozess begleitet, lieber gewesen wäre, zuerst den Ortschaftsrat zu hören, wurde das Thema noch einmal vertagt.
Cordula Frick, Ortsvorsteherin von Rosna, wies den indirekten Vorwurf Molls zurück, Rosna sei über die Pläne eher informiert worden. „Wir hatten die Sitzung bereits anberaumt, in der Hoffnung, dann den Planentwurf anschauen zu können“, erklärte sie. Tatsächlich hätten sie ihn auch gleich nach der Einstellung im Informationssystem entdeckt. Weil im Ortschaftsrat bereits sehr ausführlich und konstruktiv über den Plan gesprochen und ihm auch zugestimmt worden war, schlossen sich die Gemeinderäte dem Votum aus Rosna an, auch wenn sich mancher Rat mehr Freiheiten bei den Dachformen gewünscht hätte.
Diese soll es aber im Gebiet „Bremer Straße“geben – und zwar in der Bandbreite, wie es sie auch in angrenzenden Wohngebieten gibt. Von der Idee, eine Versorgungsleitung für den Mengener Hochbehälter zu verlegen, um die Grundstücke in Richtung Weidenstraße zu vergrößern, wurde wieder Abstand genommen. Die Verlegung hätte 230 000 Euro gekostet, die anteilig auf den Quadratmeterpreis hätten aufgeschlagen werden müssen. Fraktionsübergreifend hatten die Räte noch weitere kleine Änderungen vorgeschlagen, die es späteren Bauherren einfacher machen sollen, ihre Vorstellungen umzusetzen. Die Vorschläge wurden von Volker Lutz vorgetragen und mehrheitlich angenommen. Auf Anregung von Volker Rundel und Brunhilde Raiser soll in künftigen Baugebieten noch genauer auf die Größe der Grundstücke geachtet werden und Möglichkeiten geprüft werden, einzelne Grundstücke für Tinyhäuser auszuweisen.