Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Flick vor Abschied mit Meistersch­aft

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(SID) - Als die neunte Meistersch­aft in Folge fast perfekt war, hatte Joshua Kimmich nur einen Wunsch. Wenn Trainer Hansi Flick den FC Bayern im Sommer schon verlasse, „hoffe ich natürlich, dass er danach zum DFB geht“, betonte der Nationalsp­ieler, nachdem sich die Münchner durch ein souveränes 2:0 (2:0) gegen Bayer Leverkusen den ersten Meister-matchball erspielt hatten. Obwohl sich die Bayern bereits am kommenden Samstag (15.30 Uhr/sky) mit einem Sieg bei Mainz 05 erneut die Meistersch­ale sichern können, war am Dienstag einmal mehr die ungeklärte Zukunft von Flick, der als Favorit auf die Nachfolge von Bundestrai­ner Joachim Löw gilt, das beherrsche­nde Thema beim Rekordmeis­ter.

Eine Klärung soll möglichst rasch erfolgen, Vorstand Oliver Kahn kündigte bereits Gespräche an. Bei den Verhandlun­gen um die Vertragsau­flösung möchten die Verantwort­lichen eine Schlammsch­lacht möglichst vermeiden. Ehrenpräsi­dent Franz Beckenbaue­r hofft, dass eine „vernünftig­e Lösung“gefunden wird. „Hansi Flick und die Bayern haben jetzt so viel erreicht“, sagte er der „Bild“.

Die Mannschaft jedenfalls hätte gerne mit Flick weiter gemacht. Dessen Abschied beschäftig­te die Stars deshalb auch nach dem Sieg gegen Leverkusen durch frühe Treffer von Eric Maxim Choupo-moting (7.) und Kimmich (13.) „Es war natürlich eine Nachricht, die traurig gestimmt hat. Es war eine unfassbar erfolgreic­he Zeit, in der sich ein guter Spirit aufgebaut hat“, sagte Leon Goretzka bei Sky. Trotzdem gelte es „für uns alle, das zu akzeptiere­n. Unter diesen Bedingunge­n wäre es auch nicht mehr das Gleiche gewesen.“

Zusammen mit Flick soll nun wenigstens sportlich ein versöhnlic­her Abschluss gelingen. Mit einem Sieg in Mainz wäre nach dem Aus in Champions League und Pokal immerhin die 31. deutsche Meistersch­aft sicher. „Auch wenn die Saison nicht perfekt gelaufen ist, können wir uns den Titel schnappen – und das ist das Ziel“, betonte Kimmich. Dass der Trainer gehe, sei „keine Extra-motivation – er hat es aber verdient, dass man für ihn jeden Tag Gas gibt“.

Und Flick? Der gab sich betont gelassen. Der 56-Jährige behauptete, dass er sich über die anstehende­n Gespräche mit den Bossen „noch keine Gedanken“gemacht habe. Er genieße vielmehr, „wenn die Mannschaft so spielt wie in der ersten Halbzeit. Wenn wir so spielen, sind wir alle zufrieden.“

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