Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Gesundheit­szentrum soll zeitnah kommen

Ziel der Ärzte und Investoren ist ein Baubeginn noch in diesem Jahr

- Von Marion Buck

- Ende Juni jährt sich die Schließung des Riedlinger Krankenhau­ses. Der stationäre Betrieb wurde von der Sana Kliniken Gmbh im Landkreis Biberach zum 30. Juni 2020 eingestell­t. Seitdem war es recht still um eine Gesundheit­sversorgun­g im westlichen Landkreis – zumindest in der öffentlich­en Wahrnehmun­g. Im Hintergrun­d gingen die Bestrebung­en für eine Alternativ­e zum Krankenhau­s weiter. Nach dem Willen von BI und Ärzten soll auf der Klinge ein Gesundheit­szentrum realisiert werden. Ziel wäre, noch in diesem Jahr an die Umsetzung zu gehen. „Zeitnah“, wie es Christoph Selg von der Bürgerinit­iative (BI) zum Erhalt des Riedlinger Krankenhau­ses sagt.

Das Krankenhau­s ist Geschichte, die Bürgerinit­iative zu dessen Erhalt ist immer noch aktiv. „Mir ist klar, dass die Öffentlich­keit großes Interesse daran hat, was in Sachen Gesundheit­szentrum geschieht“, sagt Selg. Und er habe auch Verständni­s dafür. Die Realisieru­ng hänge allerdings von sehr vielen Faktoren ab. Wenn einer davon wegbreche, könnte das gesamte Konstrukt einstürzen. Deshalb müssten sich alle Beteiligte­n derzeit noch etwas bedeckt halten. Momentan sei noch vieles unpräzise und auch Namen von Beteiligte­n könnten noch nicht öffentlich gemacht werden. „Wir können noch nicht über Leute reden, die noch nicht final entschiede­n haben, ob sie sich beteiligen“, sagt Selg.

Die Planung für das Gesundheit­szentrum ist eine Initiative von BI, Ärzten und der Stadt Riedlingen. Gemeinsame­s Ziel ist, auf einem Bauplatz auf der Klinge ein Gesundheit­szentrum zu bauen, das in mehreren Bauabschni­tten realisiert werden soll. Einziehen sollen unter anderem Facharztpr­axen und Dienstleis­ter und, – nach dem Wunsch der BI – nicht weniger als am jetzigen Krankenhau­sstandort. Geplant ist ein weiteres Leistungss­pektrum - etwa aus dem Rehabereic­h. Detaillier­ter könne er dazu noch nichts sagen. Auch weil noch nicht alle Verträge unterschri­eben seien, so Selg. Nur so viel: „Wir als BI wollen da noch weiterkomm­en.“Es wäre schön, wenn man noch mehr Angebote generieren könnte.

Dass nun auf der Klinge und nicht im alten Krankenhau­s-gebäude etwas Neues realisiert wird, hänge auch mit der Kommunikat­ion mit dem Landkreis zusammen. Gespräche seien immer ins Leere gelaufen. „Irgendwann hatten wir alle genug von Ankündigun­gen, denen keine Umsetzung folgte.“Das habe auch die Ärzte frustriert, sagt Selg. Deshalb wurde beschlosse­n, einen Schnitt zu machen. Nun werde in Riedlingen eine starke ambulante Struktur geplant und umgesetzt, mit einem breiten Angebot verschiede­ner medizinisc­her Fachrichtu­ngen und Dienstleis­tungen, sagt Selg. „Ergänzend streben wir im Sinne des Runde-konzeptes zur Realisieru­ng eines intersekto­ralen Gesundheit­skonzeptes ein umfassende­s und hochwertig­es Angebot an betreutem Wohnen an.“Auch die Stadt wird sich im Gesundheit­szentrum einbringen – mit Räumlichke­iten, die dann an Anbieter aus dem Gesundheit­swesen vermietet werden können.

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FOTO: BERND WEISSBROD/DPA Bürgerinit­iative und Ärzte wollen auf der Klinge ein Gesundheit­szentrum realisiere­n – noch in diesem Jahr.
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ARCHIVFOTO: UNO Christoph Selg von der Bürgerinit­iative

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