Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Alternativ­en für Energiever­sorgung

Mengener Stadtteil Beuren beschäftig­t sich gerade intensiv mit dem Thema

- Von Vera Romeu

- Der Mengener Stadtteil Beuren steht vor der Frage, wie er in Zukunft mit Energie versorgt werden könnte. Ab 2026 wird es nämlich verboten sein, eine neue Öl-heizung zu installier­en, wenn sie nicht mit einer zweiten Wärme-erzeugung mit erneuerbar­en Energien kombiniert wird. Das bedeutet, dass Bauherren bis in fünf Jahren in zwei separate Heizung-installati­onen investiere­n müssen. Deshalb ist es Ortsvorste­her Dieter Remensperg­er und dem Ortschafts­rat wichtig, sich nach einer zukunftsfä­higen Lösung umzuschaue­n. Dazu gab es bereits mehrere Sitzungen und eine Flyer-aktion.

Auf diesem Flyer wurden die Bürgerinne­n und Bürger gefragt, ob sie Interesse an einer Nahwärmeve­rsorgung und an einem Anschluss an das schnelle Internet haben. Rund 30 Prozent der Haushalte haben die ausgefüllt­en Flyer zurückgesc­hickt und ihr Interesse an einer alternativ­en Heiz-lösung bekundet. „Das sollte aber noch mehr werden, sonst werden wir kein Energie-unternehme­n finden, das in Beuren investiert“, sind sich Ortsvorste­her Dieter

Remensperg­er und sein designiert­er Nachfolger Stefan Remensperg­er einig. Sie schätzen, dass es ab 60 Prozent interessan­t werden könnte.

Bislang ist Hundersing­en an eine Erdgasvers­orgung angeschlos­sen und Blochingen hat sich auf den Weg dazu gemacht. Aktuell werden im Ort Beuren zwei Alternativ­en näher betrachtet. Zum einen wird eine Erdgasvers­orgung analog zu Hundersing­en und Blochingen angedacht. Dafür wurden bereits Vorgespräc­he geführt. Eine Alternativ­e könnte eine Nahwärmeve­rsorgung als Container-lösung sein, die durch Hackschnit­zel oder Pellets Wärme erzeugt.

Doch könnte es eine dritte Möglichkei­t geben, nämlich die sogenannte „kalte Nahwärme“, erklärte Ortsvorste­her Remensperg­er. Diese Variante biete sich bei einem weitläufig­en Netz an. Das kalte Wasser werde in die Wärmetausc­her der Haushalte gespeist. „In diesem Fall hat jeder Haushalt eine Wärmepumpe, die das Wasser für die Heizung erhitzt“, erklärte er. Und vielleicht gebe es sogar weitere Varianten. Die Fachleute der Energie Agentur von Ravensburg werden im Mai oder Juni nach Beuren kommen, um zu schauen, welche Alternativ­e für den Ort Sinn macht, berichtet der Ortsvorste­her. „Wenn wir alle Varianten ausgelotet haben, werden wir eine Informatio­nsveransta­ltung für die Bürger machen“, kündigt er an.

Eine erste Informatio­nsveransta­ltung hätte es längst gegeben, wenn die Corona-pandemie größere Veranstalt­ungen nicht verbieten würde. So werden sich die Ortschafts­räte und er nochmal auf den Weg machen, um Einzelgesp­räche mit den Haushalten zu führen und die Fragen zu beantworte­n. Bis 2026 wird jährlich die Co2-steuer steigen und den Ölpreis spürbar unattrakti­ver machen. Gas wird nicht so stark besteuert, weil es mit erneuerbar­en Energien hergestell­t werden kann. „Natürlich haben über das Jahr 2026 hinaus Ölheizunge­n Bestandsch­utz, doch sollte jeder Haushalt, der eine ältere Installati­on hat, überlegen, ob er Interesse an eine Alternativ­e hat, wenn auch nicht sofort angeschlos­sen wird“, sagt Ortsvorste­her Remensperg­er.

Er hoffe, im Herbst eine Informatio­nsveransta­ltung machen zu können.

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