Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Gemeindemitarbeiter können künftig „jobradeln“
Langenenslinger Verwaltung bietet die Möglichkeit des Jobrad-leasings
- Das Land Baden-württemberg und immer mehr Unternehmen und Kommunen bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, über eine Gehaltsumwandlung ein Dienstrad leasen zu können.
Auch die Gemeinde Langenenslingen bietet das künftig allen Beschäftigten an. Der Gemeinderat gab dazu seine Zustimmung.
In der Regel schließt der Arbeitgeber mit einem Dienstleister einen Rahmenvertrag ab. Möchte ein Arbeitnehmer ein Fahrrad oder E-bike, geht er zu seinem Fahrradhändler, der mit dem Mobilitätsdienstleister zusammenarbeitet und sucht sich dort ein Rad nach seinen Wünschen aus. Daraufhin schließt der Arbeitgeber mit dem Dienstleister einen Leasingvertrag mit einer Laufzeit von 36 Monaten ab. Leasingnehmer ist damit die Gemeinde, die das Fahrrad dem Arbeitnehmer überlässt und ihm die monatlichen Raten mittels einer Gehaltsumwandlung vom Lohn abzieht. Die Gemeinde haftet als Leasingnehmerin für das Rad. Allerdings sind die Verträge mit einer Vollkaskoversicherung abgesichert, was bereits in den monatlichen Raten enthalten ist.
Lediglich im Falle des Ausscheidens des Arbeitnehmers müssten für den Rest der Laufzeit die Raten von der Gemeinde getragen werden, informierte Bürgermeister Andreas Schneider die Ratsmitglieder. Scheidet der Mitarbeiter aus eigenem Verschulden aus, muss er die Kosten der Restlaufzeit übernehmen. Das soll im Vorfeld mittels einer Vereinbarung geregelt werden.
Die Vorteile für den Arbeitnehmer liegen in entsprechenden Rabatten, die von den Händlern gewährt werden und der günstigen Versteuerung. Das Rad kann sowohl dienstlich als auch privat genutzt werden.
Der Arbeitnehmer muss zwar den geldwerten Vorteil monatlich mit 0,25 Prozent des Brutto-listenpreises versteuern, jedoch im Gegenzug keine Lohnsteuer und keine Sozialabgaben auf die Leasingrate abführen. Dadurch, dass keine Sozialabgaben abgeführt werden, reduzieren sich auch die Sozialleistungen wie etwa der Rentenanspruch des Arbeitnehmers entsprechend. Grundsätzlich können Mitarbeiter mehrere Fahrräder gleichzeitig beziehen. Allerdings will die Gemeinde Langenenslingen das Angebot auf ein Rad pro Mitarbeiter begrenzen.
Im Hinblick auf die Mitarbeiterzufriedenheit, die Gesundheit und den Umweltaspekt überwiegen aus Sicht der Verwaltung die Vorteile. Als Dienstleister schlug die Verwaltung die Firma Jobrad aus Freiburg vor. Sie ist bei Fahrrad- und E-bikeleasing Deutschlands Marktführer und hat bereits zahlreiche Kunden, unter anderem auch das Land Badenwürttemberg. Auch wenn die Firma in Freiburg ihren Sitz habe, sei es kein Problem hier in der Region das Fahrrad zu kaufen und auch reparieren zu lassen, sagte Bürgermeister Andreas Schneider. Nutzen könnten das Angebot alle, die bei der Gemeinde in einem Beschäftigungsverhältnis stehen.