Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Nachfrage nach Wohnbaukrediten boomt
Die Volks- und Raiffeisenbanken im Kreis bleiben auch 2020 auf Erfolgskurs
- Die Volksbanken und Raiffeisenbanken der Kreisvereinigung Biberach haben sich im Geschäftsjahr 2020 erfolgreich behauptet und sowohl im Kredit- als auch im Einlagengeschäft weiter zugelegt. Die Ertragslage wird als zufriedenstellend bewertet.
Wichtige Kennzahlen: Die kumulierte Bilanzsumme der sechs selbstständigen Genossenschaftsbanken hat sich gegenüber 2019 um 8,2 Prozent auf rund 4,1 Milliarden Euro erhöht. Das betreute Kundenvolumen, das auch die Bestände bei Verbundpartnern berücksichtigt, erreichte laut Geschäftsbericht fast 8,2 Milliarden Euro, das ist ein Plus von 6,3 Prozent.
Kredite: Die bilanziellen Kundenkredite sind um 6,2 Prozent auf 2,66 Milliarden Euro angewachsen. Treiber dieser Entwicklung ist die anhaltend rege Nachfrage nach langfristigen Wohnungsbaukrediten, die mehr als die Hälfte des Kreditportfolios der hiesigen Vr-banken ausmachen. „Das läuft nach wie vor extrem gut“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Kreisvereinigung, Gerolf Scherer (Raiffeisenbank Biberach). Infolgedessen stiegen die Ausleihen an private Kunden um 7,1 Prozent auf 1,44 Milliarden Euro. Einzig bei reinen Konsumkrediten war – wohl den Unsicherheiten der Pandemie geschuldet – Zurückhaltung zu spüren.
Der bilanzielle Bestand an Unternehmenskrediten kletterte um sechs Prozent auf 1,2 Milliarden Euro. Die Investitionstätigkeit in der heimischen Wirtschaft sei nach wie vor rege, berichtet Scherer. Nur vereinzelt hätten Firmenkunden Vorhaben wegen Corona zurückgestellt. Eine wichtige Rolle habe man 2020 bei der Prüfung und Bearbeitung von Anträgen für staatliche Hilfen gespielt und von der Krise belasteten Kunden, wo nötig, durch befristete Kreditstundungen finanziell Luft verschafft. Die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht, mit der die Folgen der Pandemie für die Wirtschaft abgefedert werden sollten, ist Ende April ausgelaufen. „Es bleibt abzuwarten, wie sich das auswirkt.“
Geldanlage: Der Pandemie zum Trotz flossen den Vr-banken der Kreisvereinigung weitere Kundeneinlagen zu – das Volumen wuchs um 142 Millionen (plus 5,1 Prozent) auf 2,93 Milliarden Euro. „In der Coronakrise blieb die Sparquote hoch“, resümiert Scherer. Viele Menschen legten Geld auf die Seite, als Reserve und wohl auch infolge der zeitweise stark eingeschränkten Konsummöglichkeiten. Die Mittel flossen laut Geschäftsbericht zum größten Teil in täglich fällige Anlagen, aber auch in ertragsstärkere Anlageformen wie Aktien und Fonds, mit denen sich etwaige Verwahrentgelte vermeiden lassen. Man sei bestrebt, die Kunden entsprechend zu beraten, sagt Scherer.
Ertragslage: In der anhaltenden Niedrigzinsphase sank der Zinsüberschuss in der Bankengruppe um 1,3 auf 65,2 Millionen Euro; das ist ein Minus von zwei Prozent. Das überdurchschnittliche Wachstum im Kreditgeschäft habe einen stärkeren Rückgang verhindert, heißt es im Geschäftsbericht. Weitgehend kompensiert wurde diese Entwicklung durch den Provisionsüberschuss: Er zog dank aktiver Marktbearbeitung um rund eine Million auf 25,9 Millionen Euro an (plus 4,1 Prozent). Unterm Strich verringerte sich das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge um 0,4 auf 30 Millionen Euro. Die Vr-banken sehen sich solide mit Eigenkapital ausgestattet.
Dividende: Der Trend bei den sechs Instituten geht laut Scherer dahin, den Vertreter- und Generalversammlungen für das Geschäftsjahr 2020 eine Dividende zwischen 1,5 und drei Prozent vorzuschlagen.
Soziales Engagement: Mit insgesamt 564 000 Euro haben die Genossenschaftsbanken im vergangenen Jahr Vereine sowie soziale, karitative und kulturelle Institutionen im Landkreis Biberach unterstützt.
Ausblick: „Wir gehen davon aus, dass das Geschäftsjahr 2021 auf dem Niveau von 2020 liegen wird“, sagt Scherer. In den ersten vier Monaten habe vor allem das Kreditgeschäft weiter zugelegt.
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