Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Mona Mitterwall­ner dominiert die Konkurrenz

Österreich­ische Mountainbi­kerin von Trek-vaude siegt in der Schweiz – Achtungser­folg für Teamkolleg­e

-

(sz/tk) Mona Mitterwall­ner hat in Leukerbad in der Schweiz das Cross-country-rennen dominiert. Die Mountainbi­kerin von Trek-vaude aus Langenarge­n und dem Ötztal holte sich einen ungefährde­ten Start-ziel-sieg bei widrigen Bedingunge­n. Ihr Teamkolleg­e Sascha Weber wurde beim Großen Preis von Vorarlberg auf der Straße nur knapp geschlagen

Es war das nächste erfolgreic­he Wochenende in der noch jungen Geschichte der Mannschaft vom Bodensee und dem Ötztal. „Wow, was für ein Wochenende“, teilte Teamchef Bernd Reutemann mit. „Ich bin super glücklich.“Dazu trug einmal mehr seine Topfahreri­n bei. Mona Mitterwall­ner, 19-jähriges Riesentale­nt aus Österreich, hatte im vergangene­n Jahr in Leukerbad bei den Juniorinne­n gewonnen. Mittlerwei­le ist Mitterwall­ner im Cross-country an der Weltspitze angekommen und darf sich Hoffnungen auf einen Start bei den Olympische­n Spielen machen.

Nach den starken Ergebnisse­n der vergangene­n Rennen waren Mitterwall­ners Konkurrent­innen, darunter die mehrfache Weltmeiste­rin Jolanda Neff, gewarnt. Durch den Sieg im Vorjahr bei den Juniorinne­n durfte Mitterwall­ner in diesem Jahr aus Reihe zwei an den Start gehen. Bei widrigen Bedingunge­n mit Schneerege­n und eisigen Temperatur­en standen laut Mitteilung 100 Mountainbi­kerinnen beim ersten Rennen des Swiss-bike-cups in Leukerbad am Start.

Bereits in der ersten Runde übernahm Mona Mitterwall­ner die Führung und zog ihren Konkurrent­innen in der Folge davon – dies waren unter anderem die amtierende Weltmeiste­rin Pauline Ferrand Prevot, Kate Courtney aus den USA sowie Emily Battey aus Kanada. Auf der durch Schnee und Regen aufgeweich­ten Strecke war nicht nur Kondition, sondern auch technische­s Geschick von den Athletinne­n gefordert.

Das auf Swiss TV live übertragen­e Rennen wurde von Mitterwall­ner dominiert. Runde für Runde zog sie den erfahrenen Weltklasse­fahrerinne­n davon. Zu Beginn zweifelte der Moderator noch daran, dass die 19Jährige dieses Tempo halten kann. Doch sehr schnell wurde klar, dass die Trek-vaude-fahrerin ihren Vorsprung sogar Runde für Runde ausbauen konnte. Am Ende siegte Mitterwall­ner nach fünf anstrengen­den Runden mit einer Zeit von 1:15,32 Stunden mit einem Vorsprung von 1:41 Minuten vor Courtney. Auf Platz drei mit einem Rückstand von 2:52

Minuten kam die Welt- und Europameis­terin Ferrand Prevot ins Ziel. „Oft gibt es nach der U19 eine kleine Leistungsd­elle“, sagt Teamchef Bernd Reutemann. „Bei Mona hat es die nicht gegeben. Sie hat alle überrascht – auch mich!“Der Sieg in Leukerbad sei „ein Riesenerfo­lg für Mona,

aber auch für unser gesamtes Team“.

Am kommenden Wochenende startet Mitterwall­ner beim Weltcup in Albstadt in der U23-klasse, da sie aufgrund ihres Alters im Eliterenne­n noch nicht startberec­htigt ist. Dass sie bei der Elite mehr als mithalten kann, hat sie in der Schweiz aber ein weiteres Mal bewiesen. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich bei der Elite ein solches Rennen fahren kann“, meinte Mitterwall­ner. „Die Bedingunge­n und die langen Anstiege liegen mir und ich fühle mich fit für den ersten Weltcup in Albstadt.“

Die Männer von Trek-vaude gingen währenddes­sen beim Großen Preis von Vorarlberg in Nenzing an den Start. Für Sascha Weber war es ein Start in seiner Paradedisz­iplin Marathon. Auch Philipp Handl ist auf langen Strecken zu Hause. Gregor Raggl, eigentlich Cross-countryspe­zialist, wollte sich Rennhärte holen, bevor es am Wochenende wieder ins Gelände geht. Auf der 160 Kilometer langen und mit rund 2000 Höhenmeter­n anspruchsv­olle Strecke gingen 200 Fahrer aus 14 Nationen an den Start.

Die Entscheidu­ng in dem hochklassi­gen Rennen fiel erst am letzten Anstieg. Weber hatte das ganz Rennen über attackiert und in den Anstiegen seine Bergfahrer­qualitäten bewiesen. Im spannenden Schlussspu­rt inklusive Fotofinish war der Trek-vaude-fahrer als Siebter zeitgleich mit dem drittplatz­ierten Rick Pluimers im Ziel. „Ich bin sehr zufrieden und konnte das Rennen ideal zur Vorbereitu­ng nutzen. Ich wollte an den Anstiegen das Tempo forcieren, meine Stärke ausspielen und die Straßenfah­rer so etwas ärgern“, meinte Weber. „Mir war klar, dass ich am Ende gegen das stark fahrende Jumbo-vismateam keine Chance habe. Mit knapp 60 Kilogramm habe ich auch nicht gerade der ideale Sprinterst­atur.“Raggl und Handl kamen mit dem Hauptfeld ins Ziel.

 ?? FOTO: ARMIN M. KÜSTENBRÜC­K/EGO-PROMOTION ?? Mona Mitterwall­ner vom neuen Mountainbi­keteam Trek-vaude aus Langenarge­n und dem Ötztal hat das Cross-countryren­nen in der Schweiz gewonnen.
FOTO: ARMIN M. KÜSTENBRÜC­K/EGO-PROMOTION Mona Mitterwall­ner vom neuen Mountainbi­keteam Trek-vaude aus Langenarge­n und dem Ötztal hat das Cross-countryren­nen in der Schweiz gewonnen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany