Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Wunsch nach mehr Unterstützung in dieser außergewöhnlichen Zeit
Wie viele Verantwortliche von Sportvereinen hätte sich der Tsgvorsitzende Roland Kuch in diesen Zeiten mehr Unterstützung von Seiten des Verbandes und der Politik für den Breiten- und Amateursport gewünscht. Zwar stellte das Land Baden-württemberg im vergangenen Jahr und verlängert bis Ende Juni 2021 eine Soforthilfe Sport in Höhe von insgesamt rund 11,6 Millionen Euro für Wlsb-mitglieder (Sportvereine, Sportfachverbände) bereit, doch antragsberechtigt sind nur Vereine und Verbände, die vor 2020 noch nicht in wirtschaftlichen Schwierigkeiten waren – denn die Soforthilfe werde zur Überwindung eines existenzgefährdenden Liquiditätsengpasses gewährt, so der Württembergische
Landessportbund (WLSB). Zudem müsse der Liquiditätsengpass größer als 1000 Euro sein. Vereine ohne Liquiditätsengpass bleiben damit außen vor, auch wenn sie wegen der Pandemie und des Stillstands des Sportbetriebs durch einen Verlust von Mitglieder, dem Ausfall von Kursen und dem momentanen Wegfall weiterer wichtigen Veranstaltungen (wie Feste oder Altpapiersammlungen) teils deutliche Mindereinnahmen haben – laufende Kosten aber bleiben. Viele Vereinsverantwortliche hätten sich angesichts dieser schwierigen Situation und noch immer nicht klaren weiteren Entwicklung eine grundsätzliche Unterstützung des Amateur- und Breitensports begrüßt. Dass der Bundestag im
Dezember vergangenen Jahres bei der Verabschiedung des Jahressteuergesetzes auch einen höheren Übungsleiter-freibetrag (von 2400 auf 3000 Euro) und eine höhere Ehrenamtspauschale (von 720 bis 840 Euro) – bis zu dieser Höhe bleibt die pauschale Erstattung für finanzielle Aufwendungen ehrenamtlich engagierter Personen steuerfrei – beschlossen hat, ist von Vereinsseite als positiv zu werten, hilft aber im Augenblick nicht weiter. „Die höhere Übungsleiter-pauschale bringt nichts, wenn kein Betrieb stattfindet“, sagt Roland Kuch. Grundsätzlich aber wurde die Entscheidung vom organisierten Sport begrüßt. Vereine und Ehrenamtliche würden gestärkt, so der WLSB damals. (aw)