Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Annäherungsversuche am Verhandlungstisch
IG Metall und Feinguss Blank stecken ihre Strategie für die weiteren Tarifgespräche ab
(ksc) - Nach dem ersten Tarifgespräch zwischen IG Metall und Riedlingens größtem Arbeitgeber Feinguss Blank Ende April wollen Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter am heutigen Donnerstag die Verhandlungen fortführen. Bislang haben beide Parteien den Austausch als zielführend und gut bezeichnet. Feinguss Blank teilte der SZ mit, das Unternehmen gehe davon aus, die Verhandlungen würden „einige Zeit in Anspruch nehmen“. Zum Inhalt und weiteren Verlauf der Beratungen will sich Feinguss Blank nicht äußern.
Christian Velsink, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Ulm und Verhandlungsführer auf Arbeitnehmerseite, spricht von einer „guten Gesprächsebene“. Er hoffe, mit den Vertretern von Feinguss Blank lasse sich ein Zeitplan abstecken.
Grundsätzlich habe sich der Umgang zwischen Arbeitnehmervertretern und dem Riedlinger Unternehmen in den vergangenen drei Jahren deutlich verbessert. „Die Positionen hinsichtlich der Tarifgestaltung sind extrem unterschiedlich“, sagte Velsink dieser Zeitung. Die IG Metall habe sich zum Ziel gesetzt, Löhne, Gehälter und Arbeitszeiten bei Feinguss Blank den Bedingungen des geltenden Flächentarifvertrags für die Metallund Elektroindustrie anzupassen. Bislang operiert Feinguss Blank ohne Tarifbindung und orientiert sich lediglich am Flächentarifvertrag. In den vergangenen zwei Jahren haben Mitarbeiter des Unternehmens Kurzarbeit und Entgeltkürzung in Kauf genommen, damit die Geschäftsführung den Betrieb weiterführen und auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten konnte.
Christian Velsink schließt am Ende der Verhandlungsrunde mit Feinguss Blank nicht aus, dass die IG Metall auch einen Haustarifvertrag mit dem Riedlinger Arbeitgeber abschließt. Letztlich sei entscheidend, was tatsächlich im Tarifvertrag stehe, sagte er.