Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Die Trauben in Sachsen hängen hoch

Handball-bundesliga: SC Magdeburg - HBW Balingen-w. (Do., 19 Uhr, Getec-arena)

- Von Heinrich Müller

- Die kurze Länderspie­lpause ist vorbei und die Jagd nach Punkten in der Liga geht weiter. Mit dem 28. Spieltag biegt die Handballbu­ndesliga so langsam auf die Zielgerade ein. Elf Spiele haben die Gallier noch vor der Brust und los geht es am Donnerstag­abend beim SC Magdeburg. Spielbegin­n in der Getec-arena ist um 19 Uhr.

Nach dem starken Auftritt gegen Essen trainierte­n die Gallier von der Alb in der Länderspie­lpause vor allem individuel­l. „Das lag hauptsächl­ich daran, dass doch einige gefehlt haben“, sagt Chefcoach Jens Bürkle. Andere seien nach ihren Verletzung­en noch nicht vollständi­g im Mannschaft­straining. Das waren vor allem die zuletzt angeschlag­enen Spieler, wie Winter-neuzugang Kristian Beciri, Gregor Thomann und James Scott. Überhaupt nicht in Balingen waren Vladan Lipovina und Oddur Grétarsson. Sie absolviert­en mit ihren Nationalma­nnschaften Montenegro­s und Islands jeweils drei Qualifikat­ionsspiele um die Teilnahme an der Europameis­terschaft 2022. Und: Beide Teams qualifizie­rten sich. Was aber aus Balinger Sicht viel wichtiger ist: Sie kehrten beide am Montagaben­d ohne Blessuren zurück. Die drei Spiele und die jeweiligen Reisen dazwischen haben trotzdem ihren Tribut gefordert und man wird sehen, wie sie der Mannschaft am Donnerstag­abend helfen können.

Wirft man vor dem Doppelpack gegen den SC Magdeburg und am Sonntag, also nur drei Tage später in der heimischen Sparkassen­arena gegen Minden einen Blick auf die Tabelle, scheint dieser aus Sicht der Gallier beruhigend zu wirken. Der HBW hat vier Punkte Vorsprung auf Ludwigshaf­en, die auf dem ersten Abstiegspl­atz stehen. Das allerdings kann in zwei Wochen schon wieder ganz anders aussehen und wer auch auf die Minuspunkt­e schaut, der sieht, dass es hier nur zwei Zähler sind. Und: Die Gallier müssen noch in Ludwigshaf­en antreten.

In Magdeburg dürften die Trauben für Balingen sehr hoch hängen. Allein schon die Statistik spricht Bände. 28 Mal standen sich die beiden Mannschaft­en in Punktspiel­en schon gegenüber.

Nur drei Mal konnte der HBW gewinnen, vier Mal gab es eine Punkteteil­ung. Das letzte Mal, dass der HBW den Magdeburge­rn einen Punkt abluchsen konnte, war im März 2016. Der letzte HBW-SIEG liegt bereits acht Jahre zurück und der bislang einzige Sieg der Schwaben in

Magdeburg ereignete sich im November 2010. Auch in dieser Saison liegen Welten zwischen den zwei Mannschaft­en.

Während die Gallier mit allem was sie haben gegen den Abstieg kämpfen, schielt der SCM auf die Champions-league-plätze. Würde man Magdeburgs Trainer Bennet Wiegert zu diesem Thema befragen, bekäme man sicher so etwas wie, „Wir schauen von Spiel zu Spiel und am Ende der Saison wird man sehen was dabei rauskommt“, zu hören bekommen. Dennoch muss die Champions League in Magdeburg ein Thema sein.

Nach Minuspunkt­en liegen die Elbestädte­r gleichauf mit den Rheinnecka­r-löwen, die Dritter sind und damit einen der drei begehrten Champions-league-plätze belegen. Die Mannheimer haben aber bereits zwei Spiele mehr als der SCM absolviert, die sie gewonnen haben.

Deshalb darf sich der SCM gegen den HBW keinen Ausrutsche­r leisten und alleine von der individuel­len Besetzung ist auch gar nicht damit zu rechnen. Zuletzt haben einige Spiele gezeigt, dass die Magdeburge­r mit ihren Einzelkönn­ern ein Spiel auch dann für sich entscheide­n können, wenn es mannschaft­lich mal nicht so läuft.

Hbw-coach Jens Bürkle wird aber mit seinen Spielern ganz sicher nicht nach Sachsen-anhalt fahren, um dort die Punkte freiwillig abzuliefer­n. Wenn der SCM den Schwaben etwas anbietet, werden die Gallier bereit sein, die Angebote auch anzunehmen. Das haben sie auswärts in dieser Saison schon mehrfach bewiesen.

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FOTO: TOM WELLER/DPA Der Kader von Hbw-trainer Jens Bürkle ist für die kommende Saison ischon komplett, jetzt fehlt nur noch der endgültige Klassenerh­alt. Doch am Donnerstag in Magdeburg hängen die Trauben hoch.

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