Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Zweispurigkeit der Holzbrücke wird kaum genutzt
Untere Verkehrsbehörde sieht momentan keine Notwendigkeit für Markierungen
- Ist es pure Gewohnheit oder Angst vor der engen Auffahrt, die die meisten Autofahrer daran hindert, die neue Riedlinger Holzbrücke zweispurig zu nutzen? „Wir haben so etwas geahnt“, sagt dazu Peter Dorn, Tiefbauamtsleiter bei der Stadt Riedlingen. Acht von zehn Fahrzeugen würden lieber warten bis die Brücke frei ist. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist es die enge Kurve rechts der Donau. Andererseits scheinen manche Fahrer auch zu vergessen, dass ihnen die Brücke nicht alleine gehört und nutzen die ganze Fahrbahnbreite. Wegen Fahrbahnmarkierungen ist das Tiefbauamt mit der Unteren Verkehrsbehörde in Kontakt.
75 Jahre lang ging es nur einspurig über die Riedlinger Holzbrücke. Und als häufiger Nutzer hatte man sich einen gewissen Fahrstil angewöhnt.
Vom Tuchplatz her kommend wurde im großen Bogen ausgeholt, um auf die Brücke aufzufahren. Die Straßenführung war an der Stelle breit – für die Fahrzeuge genügend Platz. Das ist durch die Veränderung der Kurve nun nicht mehr möglich. Sie ist enger und es geht nach oben. Obwohl die Brücke 6,50 Meter breit ist und zwei Autos gut aneinander vorbei kommen, scheint die Auffahrt auf Sportplatzseite der Hemmschuh zu sein. Zu brenzligen Situationen kommt es an der Stelle, wenn der Gegenverkehr nicht auf seiner Fahrbahnseite bleibt, sondern die gesamte Breite der Brücke in Anspruch nimmt.
Dieses Verhalten der Autofahrer haben auch schon die Mitarbeiter des Tiefbauamtes festgestellt. Die Situation sei bekannt, sagt Dorn. Einfach Markierungen aufbringen, darf die Stadt aber nicht. Da hat die Untere Verkehrsbehörde ein Wörtchen mitzureden. Ein Lösungsvorschlag werde derzeit mit dem Landratsamt abgeklärt, so Dorn. „Es ist keine Mittelmarkierung geplant“, so die Aussage der Unteren Verkehrsbehörde. Mittelmarkierungen seien innerorts grundsätzlich nicht mehr üblich. Darüber hinaus gehe es hier um eine 30er-zone, in denen ebenfalls keine Mittelmarkierung vorgesehen seien.
In 30er-zonen gilt rechtlich gesehen auch rechts vor links. Deshalb haben künftig alle Fahrzeuge, die von Sportplatzseite einfahren wollen, Vorfahrt. Und rechtlich gesehen auch die Fahrzeuge, die aus der Wasserstapfe kommen. Das Verkehrsamt hält weitere Beschilderungen momentan nicht für nötig. Allerdings ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die Menschen müssten sich erst an die neue Situation gewöhnen, so die Pressesprecherin des Landratsamtes. Sollte sich die Situation nicht ändern, werde die Situation vor Ort angeschaut.