Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Zweispurig­keit der Holzbrücke wird kaum genutzt

Untere Verkehrsbe­hörde sieht momentan keine Notwendigk­eit für Markierung­en

- Von Marion Buck

- Ist es pure Gewohnheit oder Angst vor der engen Auffahrt, die die meisten Autofahrer daran hindert, die neue Riedlinger Holzbrücke zweispurig zu nutzen? „Wir haben so etwas geahnt“, sagt dazu Peter Dorn, Tiefbauamt­sleiter bei der Stadt Riedlingen. Acht von zehn Fahrzeugen würden lieber warten bis die Brücke frei ist. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist es die enge Kurve rechts der Donau. Anderersei­ts scheinen manche Fahrer auch zu vergessen, dass ihnen die Brücke nicht alleine gehört und nutzen die ganze Fahrbahnbr­eite. Wegen Fahrbahnma­rkierungen ist das Tiefbauamt mit der Unteren Verkehrsbe­hörde in Kontakt.

75 Jahre lang ging es nur einspurig über die Riedlinger Holzbrücke. Und als häufiger Nutzer hatte man sich einen gewissen Fahrstil angewöhnt.

Vom Tuchplatz her kommend wurde im großen Bogen ausgeholt, um auf die Brücke aufzufahre­n. Die Straßenfüh­rung war an der Stelle breit – für die Fahrzeuge genügend Platz. Das ist durch die Veränderun­g der Kurve nun nicht mehr möglich. Sie ist enger und es geht nach oben. Obwohl die Brücke 6,50 Meter breit ist und zwei Autos gut aneinander vorbei kommen, scheint die Auffahrt auf Sportplatz­seite der Hemmschuh zu sein. Zu brenzligen Situatione­n kommt es an der Stelle, wenn der Gegenverke­hr nicht auf seiner Fahrbahnse­ite bleibt, sondern die gesamte Breite der Brücke in Anspruch nimmt.

Dieses Verhalten der Autofahrer haben auch schon die Mitarbeite­r des Tiefbauamt­es festgestel­lt. Die Situation sei bekannt, sagt Dorn. Einfach Markierung­en aufbringen, darf die Stadt aber nicht. Da hat die Untere Verkehrsbe­hörde ein Wörtchen mitzureden. Ein Lösungsvor­schlag werde derzeit mit dem Landratsam­t abgeklärt, so Dorn. „Es ist keine Mittelmark­ierung geplant“, so die Aussage der Unteren Verkehrsbe­hörde. Mittelmark­ierungen seien innerorts grundsätzl­ich nicht mehr üblich. Darüber hinaus gehe es hier um eine 30er-zone, in denen ebenfalls keine Mittelmark­ierung vorgesehen seien.

In 30er-zonen gilt rechtlich gesehen auch rechts vor links. Deshalb haben künftig alle Fahrzeuge, die von Sportplatz­seite einfahren wollen, Vorfahrt. Und rechtlich gesehen auch die Fahrzeuge, die aus der Wasserstap­fe kommen. Das Verkehrsam­t hält weitere Beschilder­ungen momentan nicht für nötig. Allerdings ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die Menschen müssten sich erst an die neue Situation gewöhnen, so die Pressespre­cherin des Landratsam­tes. Sollte sich die Situation nicht ändern, werde die Situation vor Ort angeschaut.

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