Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Rosenpaten für Hängegarten
Nach der Sanierung des Renaissancegartens in Neufra sind 110 neue Stauden notwendig
- Noch fehlt die Blütenpracht der Rosen mit den klangvollen Namen und den betörenden Düften im historischen Hängegarten in Neufra. Doch bald sollen sie den Renaissancegarten wie zu Graf Georg von Helfensteins Zeiten in verschiedenen Abstufungen von Rosa und Rot tauchen und zum Lustwandeln zwischen den Buchsrabatten einladen. Davor allerdings müssen noch Rosenstauden gepflanzt werden, bevorzugt von „Paten“, die sie vor allem finanzieren, wenn möglich, aber auch pflegen.
Im Wonnemonat Mai ist noch Gelegenheit dazu, sagt Christiane Johannsen, die Hüterin des Gartens, und greift zum Eimer mit dem Pferdemist. Dr. Anca Jung hat davor das Pflanzloch mit dem Spaten gegraben, um die von ihr gespendete Rose in die Erde versenken zu lassen. Im selben Beet hebt Ingeborg Maria Buck Erde aus. Auch sie will sich mit einer der betörenden Pflanze im Hängegarten verewigen.
Einige der Spender haben es schon namentlich getan, andere bleiben lieber anonym. Und wer, wie Elisabeth und Michael Noelle, ihre Rosen bereits im Herbst 2020 in die Erde gebracht haben, sind mit
Harke und Schere angereist. Sie sorgt für den richtigen Schnitt, während er lieber Hilfsdienste anbietet, Wurzeln entfernt oder Wasser trägt.
Waltraud Johannsen, gerade 85 Jahre alt geworden, lässt sich währenddessen auf der Bank nieder, verrät aber, dass auch sie noch im Garten tätig ist, in „ihrem“Garten, denn sie war es, die ihn erwarb und 1988 in Privatinitiative mit Hilfe des Denkmalamtes restaurierte. Eine Zeichnung aus dem Archiv der Fürsten zu Fürstenberg war alles, was sie als Unterlage hatte. Inzwischen haben eine Pilzkrankheit und der Zünsler dem Buchs zugesetzt und von den ursprünglich 120 Rosen konnten nur zehn in die neue Bepflanzung gerettet werden.
Der Buchs wurde mit natürlichen Mitteln behandelt und gerettet und radikal heruntergeschnitten. Die Garten-anlage kommt – wie einer Choreografie gleich – gut zur Geltung. Der Berliner Gartenarchitekt Hartmut Teske hat sich um die Sanierung gekümmert. Finanzielle Unterstützung erfuhr die Stiftung historischer Hängegarten von der Stiftung Denkmalschutz und dem Landesdenkmalamt. Auch die Stadt Riedlingen gab ihr Scherflein dazu über die jährliche Zuwendung hinaus.
Es bedarf noch rund 30 Rosenstauden, um alle Beete zwischen den Hecken zu Blickfängen zu machen, wirbt Christiane Johannsen um weitere Paten, mit denen sie im Herbst ein Fest ausrichten will. Bis dahin will sie sich und die erhofften Besucher nicht nur mit den Blüten und ihrem Duft erfreuen, sondern auch mit Rosenprodukten: Tee, Marmelade, Gelee, Duftsäckchen mit Rosenblättern. Dazu passt die Auswahl der Rosensorten. So werden der Rose de Resht ein starker Duft und aromatische Blätter nachgesagt. Die Queen Elizabeth wurde anlässlich der Krönung von Königin Elisabeth II 1954 gezüchtet und fand in Neufra Platz. Ebenfalls eine englische Züchtung ist „Gertrude Jekyll“, eine „wahrhafte Königin in den Beeten im Garten“, die nicht nur das Auge verzaubere, „auch mit ihrem intensiven Duft weiß sie zu betören“, heißt es in ihrer Vorstellung. In Neufra wird es zu erleben sein. Ein fruchtiger Duft wird auch der englischen Rose „Jubilee Celebration“nachgesagt, die im Hängegarten ihren Platz gefunden hat. Wer sich der Kunst verbunden fühlt, kann die Beetrose wählen, die nach Leonardo da Vinci benannt wurde und die Freunde der Lyrik dürfen sich bei der auf Johann Wolfgang Goethe getauften Blume sich eines seiner Gedichte erinnern: „Als Allerschönste bist du anerkannt, bist Königin des Blumenreichs genannt“.
Die Schönheit freilich benötigt Pflege und das nicht wenig. Christiane Johannsen hat dazu einen Arbeitsplan erhalten, in dem genau aufgeschrieben ist, was wann zu geschehen hat: Rasenmahd wöchentlich, Rasen vertikutieren, Rasen nachsäen, Unkraut jäten, Rosen düngen, schneiden und entfernen von Verblühtem, Gehölzschnitt Hecken, Buchs-hecken, Buchs-kugeln, Plattenwege fegen, Kiesflächen harken, Steinbeete pflegen, Rosenstämmchen einpacken, Rosen schneiden, düngen...“Es gibt also viel zu tun. Die Stiftung nutzt dazu auch die Hilfe der Gärtnerei der Mariaberger Bildung und Service Gmbh, die jüngst wieder zugange war, den Buchs professionell geschnitten und den Dünger ausgebracht hat und zudem mit Rat zur Verfügung steht.
Wer sich als Rosenspender betätigen oder gar als Pate im Garten mithelfen will, der darf sich unter der Telefonnummer 07371/ 5700 oder per E-mail unter info@haengegarten.de melden.
Biberach
Ambulante Hospizgruppe Biberach Lebensbegleitung bis zuletzt, www.ambulante-hospizgruppe-biberach.de, 0170/ 4889929
Krankenhaus Lotsen der Caritas, ehrenamtliche Hilfe rund um einen Krankenhausaufenthalt, wenn sich sonst niemand kümmern kann, 0157/ 81941989, jeden Mo-fr 8-19.30 Uhr
Pflegestützpunkt, Beratung rund um das Thema Pflege, 07351/ 527613, Landratsamt, Rollinstr. 18, jeden Mo-fr 8-12 Uhr außer Mi, jeden Mo-do auch 14-15.30 Uhr außer Mi, jeden Mi 8-17 Uhr
Feuerwehr, Rettungsdienst und Notarzt, Notruf 112
Polizei, Notruf 110
Allmannsweiler Grüngutsammelstelle, Eggatsweilerstr. 12, 17.30-18.30 Uhr
Bad Buchau Recyclingzentrum, Unterbachstr./ Franz-kessler-str., 15-18 Uhr
Unlingen
Recyclingzentrum, Göffinger Str. 15, 9-12 Uhr, 13-17 Uhr