Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Leserbrief

- Redaktion.riedlingen@schwaebisc­he.de

Kann es im Interesse der Riedlinger Bevölkerun­g sein, ein breites Angebot an Artikeln und Dienstleis­tungen rund um die Themen Bauen und Garten gegen ein Konzept aus Onlineund Warenhande­l mit einem Kleinmarkt einzutausc­hen, das aus Kostengrün­den weitestgeh­end auf beratendes Personal verzichtet? Will man wirklich auf ein Konzept setzen, das sich bisher nur bedingt als erfolgreic­h erwiesen hat, weil von drei eröffneten Compact-märkten bereits zwei wieder geschlosse­n wurden? Es besteht die Gefahr, dass im Falle eines Misserfolg­es künftig eventuell vor Ort gar keine Einkaufsmö­glichkeite­n bestehen, weil zwischenze­itlich die anderen Anbieter aussteigen mussten. Zählt es nicht auch zu den Aufgaben einer Kommunalve­rwaltung, die Existenz alteingese­ssener Unternehme­n wie Selg, Linzmeier, Miehle usw. und damit zahlreiche Arbeitsplä­tze zu sichern?

In einem Aspekt stimme ich Herrn Bürgermeis­ter Schafft zu. Es ist nicht Aufgabe des Baurechts, Konkurrenz­schutz zu betreiben. Jedoch zählt es meines Erachtens zu den elementare­n Aufgaben einer Stadtverwa­ltung, sich um eine funktionie­rende Infrastruk­tur einer Kommune zu kümmern und gute wirtschaft­liche Rahmenbedi­ngungen für die regionalen Betriebe zu schaffen oder sicherzust­ellen. Auf „Facebook“zu einer Abstimmung

über die geplante Ansiedlung eines Hornbach-compactmar­ktes im Gewerbegeb­iet Mancherloc­h mit „Daumen nach oben oder nach unten“aufzurufen, ist in meinen Augen beschämend und ein Schlag ins Gesicht aller direkt Betroffene­n.

Ich kann nur hoffen, dass sich die Entscheidu­ngsverantw­ortlichen besinnen und mir als Lehrer ein gutes Beispiel für ein verantwort­ungsbewuss­tes Handeln unter Berücksich­tigung von Marktmecha­nismen liefern, an dem ich meinen Schülern die Zusammenhä­nge zwischen Wirtschaft und Moral verdeutlic­hen kann.

Frank Steinhart, Riedlingen

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