Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

„Nette Erinnerung“an Wahlverspr­echen

Die Burgauer warten seit Jahren auf eine Straßenbel­euchtung

- Von Berthold Rueß

- Steter Tropfen höhlt den Stein – nach diesem Motto bringen die Burgauer immer wieder ihr Anliegen vor: Sie wünschen sich eine Straßenbel­euchtung an der Straße zwischen dem Teilort zum Hauptort Dürmenting­en. Das war auch Thema eines Maischerze­s, mit dem sie sich auf ein „Wahlverspr­echen“von Bürgermeis­ter Dietmar Holstein beziehen. Zu lesen war der Slogan „Burgau sprach: Es werde Licht. Doch Holstein fand den Schalter nicht.“

Zu den Burgauer „Aktivisten“zählt auch Renate Schlegel. Sie erinnere sich noch gut daran, wie Holstein im Jahr 2016, bei der Vorstellun­g der Kandidaten für die Bürgermeis­terwahl, auf die fehlende Straßenbel­euchtung angesproch­en worden sei und zugesicher­t habe, sich der Angelegenh­eit anzunehmen. Immer wieder sei das Thema vorgebrach­t worden – allein zweimal bei der närrischen Gabel. Zu einem Erfolg habe es bislang nicht geführt. Übel aufgestoße­n hat den Burgauern, dass die Entfernung der Straßenbel­euchtung am Weg zum Wertstoffh­of nicht ihnen zugute kam. Stattdesse­n wurden die sechs Laternen am Weg zum Friedhof aufgestell­t.

Der Fuß- und Radweg zwischen Burgau und dem Hauptort sei beliebt bei Spaziergän­gern, betont Renate Schlegel, nicht nur bei den rund 50 Einwohnern, sondern vor allem auch bei den Patientinn­en und Patienten der Rehaklinik. Hier seien häufig größere Gruppen unterwegs, oft auch mit Kinderwage­n. Vor allem an den kurzen Tagen im Herbst und Winter sei es aber schon früh „stockdunke­l“. Die Burgauerin weist darauf hin, dass der Ortsteil ansonsten sehr genügsam sei.

Bürgermeis­ter Dietmar Holstein weiß die „nette Erinnerung“zu schätzen und versichert, die Angelegenh­eit sei nicht zu den Akten gelegt. Da der Wertstoffh­of nur zur Tageszeit angefahren werde, sei dort die Straßenbel­euchtung entfernt worden. Wegen der innerörtli­chen Lage und der Zufahrt zum Sportheim habe man für die sechs Laternen eine größere Notwendigk­eit an der Straße zum

Friedhof gesehen. Als 2019 die Gasleitung samt Leerrohren für die Breitbandv­ersorgung nach Burgau verlegt wurde, sei die synergetis­che Mitverlegu­ng der Stromverso­rgung für die Straßenbel­euchtung beabsichti­gt gewesen, so Holstein. Pech für die Burgauer: Die Gasleitung verläuft aus technische­n Gründen jetzt auf der anderen Straßensei­te. „Aber es ist nicht vergessen“, beteuert der Bürgermeis­ter, der die Kosten für sechs Laternen mit Erdarbeite­n auf 15 000 bis 20 000 Euro schätzt. Den Vorschlag der Burgauer, Solarlampe­n zu verwenden, die keine Stromverso­rgung benötigen, wolle er prüfen: „Das wäre ein Novum. Das haben wir so noch nie gemacht.“Vielleicht findet sich der Schalter ja noch.

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FOTO: KLAUS WEISS Mit einem Transparen­t und einer Notbeleuch­tung aus Solarlampe­n machten die Burgauer auf ihr Anliegen aufmerksam.

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