Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Die Gemeinde nimmt Abschied von ihrem Pfarrer
Francis Nwosu verlässt die Seelsorgeeinheit: „Mein Herz bleibt hier“
(sz) - Viele Menschen kamen am Sonntag zum Gottesdienst nach Dürmentingen, um bei der Verabschiedung von Pfarrer Francis Nwosu dabei zu sein. Der stellvertretende Dekan Sanke feierte mit Pfarrer Stork und Pfarrer Francis den Gottesdienst in der gut gefüllten Kirche St. Johannes Evangelist, der musikalisch von der Schola des Kirchenchors umrahmt wurde.
Pfarrer Sanke würdigte das Wirken von Pfarrer Francis, in dem er Bezug nahm auf seine Begrüßung vor fünf Jahren mit dem Zitat: „Gott stellt einen dahin, wo er ihn braucht.“Er betonte, dass Francis Nwosu immer für die Menschen da war, er ihnen sein Herz geöffnet hatte und sie so geprägt und geführt hatte. Er dankte ihm im Namen von Dekan Schänzle und dem ganzen Dekanat Biberach für sein seelsorgerisches Wirken, wünschte ihm Erfolg bei seinem Projekt in Nigeria, lobte seinen Weitblick in vielen Dingen und hob die Zusammenarbeit in der Ökumene besonders hervor. Auch bat er die Gemeinden, seinen Nachfolger Pfarrer Leonhard genauso herzlich aufzunehmen.
Pfarrerin Julia Kaiser von der evangelischen Kirchengemeinde betonte: „Ich werde dich vermissen! Und danke, Francis, für die Zeit des Miteinanders und die gute gelebte Ökumene und deine Menschlichkeit.“Sie erinnere sich an viele schöne Begegnungen und Erlebnisse. Zum Abschied überreichte sie dem
Kaffeeliebhaber einen Korb mit verschiedenen Kaffeesorten und entsprechenden Gebeten für alle Lebenslagen.
Für den Kirchenchor bedankte sich Christina Mahle-koch bei Pfarrer Francis. Die Sängerinnen und Sänger hätten sich von ihm immer wertgeschätzt und sich über seinen ehrlichen Dank und sein Lob am Ende der von ihnen gestalteten Gottesdienste gefreut. Mit dem Lied „Gott segne dich“bedankten sie sich auf ihre Weise.
Tabea Bartsch lobte Pfarrer Francis für die vertrauensvolle und verständnisvolle Zusammenarbeit mit den Ministranten, aber auch für sein persönliches Interesse an ihnen. Kein Gottesdienst verging, ohne dass Pfarrer Francis in der Sakristei seine
Minis gefragt hat wie es ihnen geht. Sie hingegen wussten mit seiner Spontaneität umzugehen und dass Proben auf Festgottesdienste und deren Ablauf am Festtag sich unterscheiden konnten. Als Erinnerung überreichten die Ministranten Pfarrer Francis ein Fotoalbum mit Bildern und persönlichen Wünschen aller Ministranten.
Annalena Gobs sprach für die katholische Landjungend und erinnerte an die Jugendgottesdienste, die sie mit ihm gefeiert hatten. Der Kontakt zur Landjugend sei geprägt gewesen von kurzen Wegen: die Landjugend im Keller und der Pfarrer in seiner Wohnung im ersten Stock. Besonders schön sei gewesen, dass ihn die manchmal etwas lautere Musik nicht gestört und dass er oft überraschend bei ihnen vorbeigeschaut habe. Auch sie überreichte Pfarrer Francis ein kleines Geschenk zur Erinnerung.
Für die Kirchengemeinde sprach der gewählte Vorsitzende Alexander Kohn. Er dankte ihm für die fünf Jahre, die seine Gemeinde geprägt haben. Er hob die fröhliche und musikalische Art von Pfarrer Francis hervor und seine besondere Affinität zum Weihwasser, das er oft und reichlich als „flüssigen Segen“bei allen möglichen Gelegenheiten verwendet habe.
Dürmentingens Bürgermeister Dietmar Holstein dankte Pfarrer Francis für die offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Auch er erinnere sich gerne an viele Ereignisse, die sie zusammengeführt haben, wie die Einweihung der Mehrzweckhalle in Dürmentingen. Zusammen mit Bürgermeister Jürgen Köhler aus Ertingen überreichte Holstein das Geschenk der politischen Gemeinde.
Pfarrer Francis ließ es sich nicht nehmen am Schluss selbst vielen Menschen namentlich zu danken. Von Pfarrer Sanke über Pfarrer Stork, der Gemeindereferentin Andrea Hoffmann, den Minis, der Mesnerin und vielen mehr. Sein Herz bleibe in Dürmentingen und in der Seelsorgeeinheit Ertingen. Auch freue er sich über Besuch in den nächsten beiden Jahren, die er in der Nähe von Münster verbringen werde. Beim Stehempfang konnte sich jeder nochmals persönlich von dem Pfarrer verabschieden.