Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Sanierung des Sportplatzes wird noch teurer
Außer dem Hauptspielfeld muss in Dürmentingen auch die Beregnungsanlage erneuert werden
- Staunässe setzt dem Hauptspielfeld der Dürmentinger Sportanlagen zu. Es sind bis zu einem halben Meter tiefe Unebenheiten entstanden. Die von mehreren Experten empfohlene Sanierung soll jetzt in Angriff genommen werden. Der Gemeinderat hat die Ausschreibung der Arbeiten beschlossen, die noch teurer werden, als ursprünglich angenommen. Auch die Beregnungsanlage muss erneuert werden.
Man habe „lange nichts mehr gemacht“, räumte Bürgermeister Dietmar Holstein ein. Ob die Senkungen auf dem in die Jahre gekommenen Spielfeld überhaupt aufzuhalten gewesen wären, sei aber fraglich. Bis vor etwa zwei Jahren war man noch von Kosten von rund 40 000 Euro ausgegangen. Im Haushaltsjahr 2020 wurden schließlich 120 000 Euro eingeplant, nachdem sich gezeigt hatte, dass die Drainage nicht mehr durchgängig war und drei Experten die grundlegende Sanierung als dringlich eingestuft hatten. Inzwischen hat sich gezeigt, dass zudem auch noch die Beregnungsanlage nicht mehr die erforderliche Leistung bringt und Ersatzteile nicht mehr erhältlich sind. Die Kosten für die Erneuerung liegen bei 26 000 Euro.
Zunächst müsse die Grasnarbe bis zu einer Tiefe von rund 25 Zentimetern abgetragen werden, erläuterte Holstein das weitere Vorgehen. Drei Zentimeter davon seien wiederverwendbar, der Rest könne in der Biogasanlage verwertet werden, sodass keine Entsorgungskosten entstehen. Nachdem das Drainagesystem verlegt sei, könne ein Humus-sand-gemisch aufgebracht werden. Später würden Schlitze eingefräst, um den Ablauf des Oberflächenwassers Richtung Löschteich zu ermöglichen. Für die Beregnungsanlage sind neue Wasserleitungen zu verlegen, nachdem das alte System mangels Ersatzteilen nicht mehr erneuert werden kann. Der Sportverein habe Eigenleistungen zugesagt. Dadurch und durch weitere Einsparungen liege der Kostenrahmen bei 130 000
Euro. Vom Regierungspräsidium wurde bereits eine Förderung in Höhe von 35 700 Euro bewilligt.
Außerdem soll auch ein Mähroboter für rund 20 000 Euro angeschafft werden, woran sich auch der Sportverein finanziell beteiligen würde. Rund fünf Stunden, schätzt Holstein, sei bislang der Bauhof wöchentlich mit Mäharbeiten auf dem Sportplatz beschäftigt. Hinzu komme die Abnutzung
des kommunalen Rasentraktors. Mit einem Pflegeplan soll künftig der Zustand des Spielfelds möglichst lange erhalten werden. Der Biber, der zum Verdruss eines Landwirts nebenan regelmäßig eine Verdolung verstopft und dadurch einen kleinen Teich angelegt hat, habe mit dem Zustand übrigens nichts zu schaffen, merkte Holstein an.
Werner Bartsch hatte sich als Finanzvorstand des Sportvereins bei Beratung und Abstimmung für befangen erklärt, die Bürgerfragestunde aber genutzt, um die Interessen des Vereins zu vertreten. Der Ende der 70er-jahre gebaute Rasensportplatz habe nur sporadisch Unterhaltungsmaßnahmen erfahren. Seit 2005, betonte Bartsch, sei „sicher nichts gemacht“worden. Wie für ein Auto oder ein Haus bedürfe aber auch ein Sportplatz laufender Investitionen. Die zahlen sich aus, erfülle der Sportverein auch eine wichtige soziale Funktion durch die Gesunderhaltung der Bevölkerung, Jugendarbeit, Seniorenarbeit und Integration. „Wir vermitteln Werte wie soziale Kompetenz, Fairness und Teamgeist“, führte Bartsch weiter an. 5000 Stunden jährlich erbringen laut Bartsch ehrenamtlich allein die Übungsleiter und Trainer. Hinzu komme die Beteiligung am Sommerferienprogramm und die Kooperation mit dem Kindergarten.