Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
„Man muss Position beziehen“
Die Sängerin Marina Marx über berufliche und private Ereignisse der vergangenen zwölf Monate und ihr Engagement für „Mission Lifeline“
- Neues von der Laupheimer Sängerin Marina Marx: Die 30Jährige, die 2016 durch ihre Teilnahme an der Fernsehshow „The Voice of Germany“bundesweit bekannt wurde und sich mittlerweile in der deutschen Musikszene etabliert hat, blickt – trotz Corona-pandemie – auf ein aufregendes Jahr zurück. Im Gespräch mit Barbara Braig erzählt sie, welche Ereignisse ihr besonders wichtig waren – und warum sie sich für „Mission Lifeline“engagiert, eine Organisation, die Flüchtlinge aus Seenot rettet.
Marina, wie sahen die vergangenen zwölf Monate in puncto Musik bisher für Dich aus?
Es lief richtig gut – vor allem in Sachen Fernsehauftritte. Vor Weihnachten war ich in Florian Silbereisens „Adventsfest der 100 000 Lichter“in der ARD und in „Die große Show der Weihnachtslieder“auf MDR zu sehen. Besonders viel Spaß hat mir die Teilnahme an der Sendung „Weihnachten bei uns“auf MDR Jump gemacht, weil das ein junges, poppiges Format ist. Außerdem war ich im Juni im Zdf-fernsehgarten.
Bei diesem Auftritt warst Du auch nicht allein auf der Bühne ...
Ja, dort habe ich gemeinsam mit meinem Sängerkollegen Karsten Walter unsere Single „Fahr zur Hölle“gespielt. Die ist bereits im Februar erschienen und hat damals in der Ardsendung „Schlager-champions“Premiere gefeiert. Das war hammermäßig! Vor allem, weil das Florians größte Sendung ist – und weil es der erste Auftritt zusammen mit Karsten war. Wir sind nämlich seit einiger Zeit auch privat ein Paar.
Der Titel „Fahr zur Hölle“hört sich allerdings nicht besonders partnerfreundlich an …
(lacht) Ja, aber man beachte die zweite Zeile, die da lautet: „… aber nimm mich mit!“
Hört sich nach einer leidenschaftlichen Beziehung an.
Absolut. Und das ist auch gut so. Wie in dem Song: Ups und Downs in einer Beziehung! Wer mich kennt, weiß, dass ich Texte mache, die aus dem Leben stammen, und das ohne Weichzeichner.
Im Video klingen die Hochzeitsglocken – ist oder wird das im echten Leben auch ein Thema?
Wir sind noch nicht verlobt. Und zum Zeitpunkt, als wir gedreht haben, konnte ich mir auch noch keine Hochzeit in Weiß vorstellen. Aber als ich dann so toll ausgestattet wurde mit Kleid und Schleier, da bin ich schon ins Zweifeln gekommen. Mittlerweile könnte ich mir das doch gut vorstellen.
Wie kam es zu dem Video?
Karsten und ich haben selbst definiert, wie das Video aussehen soll. Romantik, Liebe, Leidenschaft, aber eben auch die schwierigen Zeiten… Es ist halt nicht immer alles rosarot. Bei unseren Fans kommt das Video auf jeden Fall sehr gut an: Es hat schon fast eine Million Aufrufe auf Youtube, und der Song hat auf Spotify die Millionenmarke geknackt.
Vor Kurzem hast Du Peter Maffay getroffen. Wie kam es zu der Begegnung?
Dass ich Peter Maffay vor zwei Wochen persönlich kennen lernen durfte, habe ich meinem Plattenboss Markus Hartmann zu verdanken. Er hat das Treffen arrangiert. Das war eine tolle Erfahrung! Peter ist ein total freundlicher, bodenständiger Mensch, der Ruhe ausstrahlt – im Gegensatz zu mir, denn ich war ziemlich nervös. Und wer weiß, vielleicht habe ich ja einmal die Ehre, mit Peter zusammen ein gemeinsames Projekt zu starten.
Seit einiger Zeit setzt Du Dich für „Mission Lifeline“ein. Wie kam es zu diesem Engagement für die Seenotrettung von Flüchtlingen?
Die Organisation hat sich bei mir gemeldet. Ich habe mir dann die ganze Sache angeschaut und finde, dass es lohnt, sich dafür zu engagieren. Während meiner Zeit als Berufsschullehrerin habe ich auch Flüchtlinge unterrichtet und weiß daher, wie gefährlich für viele Menschen die Flucht über das Mittelmeer ist. Jetzt bin ich offizielle Botschafterin der Organisation – wie eine Menge anderer Leute auch, zum Beispiel die Beatsteaks oder Bela B. Ich unterstütze „Mission Lifeline“selbst finanziell und möchte mich künftig auch mehr in das Thema einarbeiten. Denn wenn meine Bekanntheit dazu beitragen kann, dass Menschen gerettet werden und Hilfe bekommen, dann manche ich das sehr gerne. Man muss Position beziehen und sollte in solchen Dingen auch den Mund aufmachen!