Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Mengen will auch gegen Wangen mutig sein
Fußball-wfv-pokal, 1. Runde: FC Mengen - FC Wangen (Fr., 19.30 Uhr, Ablachstadion)
- Es ist soweit. Neun Monate ohne Pflichtspiele enden am Freitag für den FC Mengen. In der ersten Runde des Pokals des Württembergischen Fußballverbandes (WFV) empfängt der FC Mengen am Freitagabend, 23. Juni, 19.30 Uhr im Ablachstadion den Verbandsligisten FC Wangen. Nur zu gerne würde der Landesligist gegen die favorisierten Allgäuer für eine Überraschung sorgen. Das Spiel ist auf Freitag vorverlegt worden, weil Anton Hartock am Samstag heiratet. Wangen stimmte der Verlegung zu.
Miroslav Topalusic und der FC Mengen freuen sich auf die Pokalpartie gegen den FC Wangen. „Natürlich wollen wir offensiv spielen. Ich meine, es wäre ja komisch, wenn wir uns gegen Wangen hinten reinstellen und zwei Wochen später gegen den TSV Straßberg das Spiel machen müssen“, sagt der Mengener Trainer. „Natürlich muss bei uns alles passen, damit wir gegen Wangen gewinnen. Und bei Wangen muss es nicht so perfekt laufen, damit wir eine Chance haben“, sagt Topalusic weiter und hofft auf den einen oder anderen Aussetzer der Allgäuer. „Aber insgesamt ist es nur ein Spiel und wir haben in der Vergangenheit im Wfvpokal gegen scheinbar stärkere Gegner gute Spiele gespielt, wie zum Beispiel vor drei Jahren gegen die TSG Balingen“, erinnert Topalusic an einen starken Auftritt gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner. In der Zweitrundenpartie der Saison 2018/2019 hatte Mengen dem Regionalligisten mehr als 45 Minuten Paroli geboten, Dennis Ivanesic mit einem wuchtigen Kopfball sogar für den zwischenzeitlichen Ausgleich und gute Stimmung im Mengener
Lager zur Halbzeit gesorgt. Am Ende mühte sich die TSG Balingen zu einem 3:1-Sieg - vor allem dank eines bärenstarken, eingewechselten Stefan Vogler. Vogler sorgte mit einem Tor und einer Vorlage zu einem weiteren Treffer für die Wende.
Bis auf Ladislav Varady sind beim FC Mengen alle Mann an Bord. Der Mengener Angreifer und Mittelfeldspieler erlitt jüngst bei der
Arbeit eine Bänderverletzung und fällt wohl längerfristig aus. Derweil will Miroslav Topalusic gegen die TSG Balingen die Elf bringen, die er auch für den Ligaauftakt gegen den TSV Straßberg im Kopf hat. „Eigentlich soll das Spiel gegen den FC Wangen schon ein Härtetest für die erste Elf sein“, sagt der Coach. „Deshalb werde ich gegen Wangen die Elf bringen, die ich auch zum Auftakt gegen Straßberg im Kopf habe“, sagt Topalusic. Sicher dürfte damit zumindest sein, dass Tamino Eisele im Tor der Mengener steht, ganz so wie es Topalusic bereits am Dienstag in der Saisonvorschau des FC Mengen in der „Schwäbischen Zeitung“angekündigt hatte. Liest man zwischen den Zeilen, dürfte auch sicher sein, dass die F.a.l.-neuzugänge Loris Teiber und Jonas Renger in der Innenverteidigung auflaufen dürften. Somit stünden also mindestens drei Neue in der Startelf der Schwarz-gelben.
Auf die Partie in Mengen freut sich auch der FC Wangen. „Man merkt die Lust“, sagt Wangens Innenverteidiger Daniel Wellmann, der seit wenigen Wochen auch Mitglied im dreiköpfigen Vereinsvorstand ist. Der Traditionsverein aus dem Allgäu hat eine Zäsur hinter sich. Die bisherige Vorsitzende Frauke von Klebelsberg kandidierte auf eigenen Wunsch nicht mehr nach 14 Jahren. Ralf Hartmann, bisher für die Jugend verantwortlich hat mit Werner Taubenheim (Jugend) und Daniel Wellmann (Organisation, Marketing) neue Mitstreiter. „Wir sind jetzt breiter aufgestellt“, freut sich Hartmann. Alle drei Vorstände betonen, wie gut die Zusammenarbeit bisher sei. Wellmann hält sich gänzlich aus dem aktiven Bereich heraus, um Kollisionen im Vorstand zu vermeiden, auch weil der Innenverteidiger nicht mit sich selbst über die Verlängerung seines Spielervertrags verhandeln sollte. sagt Mengens Trainer Miroslav Topalusic.
Die lange Pause habe der Mannschaft nicht nachhaltig geschadet, versichert Wellmann. Dafür spricht eine gute Vorbereitung mit Siegen gegen hochkarätige Gegner und spielerische starken Leistungen, sagt Hartmann. Im Nachwuchs habe der Verein ordentlich Zulauf gehabt, trotz der langen Corona-unterbrechung. So sei jetzt schon klar, dass in diversen Jugenden bis zu drei Mannschaften gemeldet würden.
Der Blick aber richtet sich zunächst auf die aktive Mannschaft. Die ist im Vergleich zur Abbruchsaison 2020/21 ohne größeren Aderlass ausgekommen. Allein Yannick Huber hat den Verein aus persönlichen Gründen verlassen.
Wichtige Eckpfeiler wie Kapitän Simon Wetzel, Ex-profi Alessandro Riedle und Innenverteidiger Wellmann blieben. Wellmann hat mit seinem Engagement im Vereinsvorstand ein deutliches Signal ausgesendet, dass er bei den Wangenern langfristig plant. Kurzfristig will er eine erfolgreiche Spielzeit bestreiten, die mit einem Sieg in Mengen beginnen soll. „Man sieht das Feuer“, sagt Wellmann über seine Trainingseindrücke.
Anknüpfen wollen die Wangener an den vergangenen Herbst, in dem sie überraschend von Sieg zu Sieg eilten und sich in der oberen Tabellenhälfte fest spielten, obwohl viele den FCW als einen klaren Abstiegskandidaten ansahen. Doch Trainer Uwe Wegmann und sein Co-trainer und verlängerter Arm auf dem Feld, Alessandro Riedle, gaben der Mannschaft die Struktur, die es braucht, um in der Verbandsliga zu bestehen. Das soll so bleiben. „Wir müssen von Anfang an ordentlich punkten“, sagt Hartmann – nicht zuletzt deshalb, weil es mindestens sechs Absteiger geben wird.
„Natürlich muss bei uns alles passen, damit wir gegen Wangen gewinnen. Und bei Wangen muss es nicht so perfekt laufen“,