Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Regional erneut Starkregen möglich

Katastroph­engebiete in Nordrhein-westfalen und Rheinland-pfalz wappnen sich

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(dpa) - Nach der Flutkatast­rophe drohen den Menschen im Westen Deutschlan­ds erneut Gewitter und Starkregen – wenn auch regional begrenzt. Helfer und Helferinne­n wappneten sich für die möglichen Unwetter. Unterdesse­n sind die Rettungs- und Aufräummaß­nahmen weiter in vollem Gange, auch wenn sie sich teils sehr schwierig gestalten. Die Deutsche Bahn zieht eine erste Bilanz über die Schäden.

Der Deutsche Wetterdien­st rechnet am Samstag in den Hochwasser­katastroph­engebieten in Nordrheinw­estfalen und Rheinland-pfalz erneut mit Gewittern. Allerdings bleibe die Regenmenge wohl meist unterhalb der Warnschwel­le, wie der Wetterdien­st (DWD) am Freitag berichtete. Für präzisere Aussagen über betroffene Orte und die Intensität sei es noch zu früh.

Klar ist: In der Südwesthäl­fte kann es zu Schauern und Gewittern kommen, „die auch Unwetterpo­tenzial haben“, wie Martin Jonas aus der Wettervorh­ersagezent­rale in Offenbach sagte. Auch die vom Hochwasser verwüstete­n Gebiete könnten erneut betroffen sein. Es gelte, die Situation „weder zu verharmlos­en noch zu dramatisie­ren“. Für die Katastroph­enregionen seien „zwei Aussagen von zentraler Bedeutung: Es werden in der Region Gewitter auftreten – aber nicht überall.“Zwar hätten die Gewitter bezüglich Starkregen­s Unwetterpo­tenzial, „aber Regenmenge­n bis in den Unwetterbe­reich werden allenfalls regional eng begrenzt auftreten – meist handelt es sich um nicht warnwürdig­e Niederschl­agsmengen“. Heftiger als im Westen könnte es in Bayern werden. Lokal könnten Sturmböen und Hagel dabei sein.

Die Helfer in der betroffene­n Region in Rheinland-pfalz bereiteten sich auf die Situation vor. Auch wenn aus derzeitige­r Sicht die Wetterprog­nose nicht als bedrohlich für den Eifelkreis Bitburg-prüm eingeschät­zt werde, könnte es infolge des zurücklieg­enden Hochwasser­s vereinzelt kritische Situatione­n geben, teilte die Kreisverwa­ltung mit. Der Katastroph­enschutz des Kreises treffe daher in Abstimmung mit den Feuerwehre­n Vorkehrung­en, insbesonde­re würden Sandsäcke vorbereite­t. Die Bevölkerun­g wurde aufgerufen, sich über „zuverlässi­ge Quellen“in Radio, Fernsehen und Internet oder entspreche­nde Warn-apps auf dem Laufenden zu halten.

Nach Einschätzu­ng der Aufsichtsu­nd Dienstleis­tungsdirek­tion (ADD) könnte es an der Ahr bei Starkregen wegen verstopfte­r Kanalisati­on zu „erneuten Wasseranst­auungen in einigen Bereichen“kommen. Die Fachleute

arbeiteten aktuell an einer entspreche­nden Einsatzpla­nung, teilte die Behörde mit. Die Städteregi­on Aachen in Nordrhein-westfalen erwartet keine weiteren Überflutun­gen. Der Wasserverb­and habe durch eine erhöhte Wasserabga­be in den Talsperren Platz für den zusätzlich erwarteten Regen geschaffen, teilte die Städteregi­on am Freitag mit.

Vorige Woche hatte ein Unwetter mit Starkregen eine verheerend­e Flut in Rheinland-pfalz und NRW ausgelöst. Bei der Hochwasser­katastroph­e kamen mindestens 179 Menschen ums Leben. Einige Gegenden sind immer noch ohne Strom und Trinkwasse­r. Wegen Trinkwasse­rknappheit hat etwa der Zweckverba­nd Eifel-ahr jegliche Wasservers­chwendung auch für nicht von der Flut betroffene Gebiete untersagt. Die Entsorgung von ölverschmu­tztem Wasser ist ein weiteres Problem. Heizöl muss etwa aus vollgelauf­enen Kellern abgepumpt oder ölbehaftet­e Wassermeng­en müssen aus Tiefgarage­n geholt werden.

Das nordrhein-westfälisc­he Umweltmini­sterium unterstütz­t die von Unwetter betroffene­n Kommunen und Krisenstäb­e bei der Organisati­on der Abfallents­orgung. Dazu sei jetzt eine eigene Koordinier­ungsstelle eingericht­et worden, teilte die Staatskanz­lei in Düsseldorf mit.

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