Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Bald wieder Betrieb am Schwarzach­talsee

Das Hochwasser hat den Schwarzach­talseen zugesetzt – Was vor der Öffnung zu tun ist

- Von Wolfgang Lutz

- Ende nächster Woche soll an den Schwarzach­talseen wieder Badebetrie­b möglich sein. Das kündigte Ertingens Bürgermeis­ter Jürgen Köhler bei der Verbandsve­rsammlung an. Derzeit gilt die ganze Aufmerksam­keit der provisoris­chen Behebung von Schäden auf der Freizeitan­lage, was angesichts der angespannt­en Lage im Bauhandwer­k nicht ganz einfach zu bewerkstel­ligen sei.

In seinem Rückblick ging Köhler als Verbandsvo­rsitzender nochmals auf das Unwetter am 23./24. Juli ein, das an den Schwarzach­talseen seine Spuren hinterlass­en hat. So hat sich die Schwarzach bei der Ölmühle ein eigenes Flussbett gefressen und dadurch sind auch diese Wassermass­en in den Fischersee eingedrung­en. Der Damm zwischen den beiden ersten Seen war zur Hälfte unterspült und drohte zu reißen. „Wenn man bedenkt, dass hier rund 550 000 Kubikmeter zurückgeha­lten wurden, die zu überfluten drohten, kann man sich vorstellen, was bei einem Dammbruch mit dem Industrieg­ebiet Süd in Ertingen geschehen wäre“, so Jürgen Köhler.

Auch das Restaurant an den Seen drohte zu überfluten. Mit großem Einsatz der Feuerwehr und dem Anbringen eines Biberschla­uches konnte das Café am See geschützt und gerettet werden. „Dem Biber geht’s aber anscheinen­d gut“, so der Bürgermeis­ter. Ziel müsse es nun sein, den Badebetrie­b so schnell wie möglich wieder zuzulassen, wobei die Sicherheit der Badegäste an erster Stelle stehe.

Einig war man sich im Gremium, dass sobald als möglich ein geregelter Badebetrie­b an den Schwarzach­talseen wieder möglich sein soll. Hierzu bedarf es aber einer Menge an Arbeiten rund um die Anlage, die zum größten Teil aber als Provisoriu­m ausgeführt werden sollen. Wichtig, so Bürgermeis­ter Jürgen Köhler, sei vor allem, dass das Wasser durch die Überschwem­mung nicht bakteriell verunreini­gt ist. Hierzu wurde extra ein Gutachten in Auftrag gegeben und das Ergebnis gestaltet sich mehr als erfreulich. „Uns wurde eine hervorrage­nde Wasserqual­ität bestätigt“, so der Bürgermeis­ter.

Doch damit allein kann noch kein offizielle­r Badebetrie­b erlaubt werden. „Vielmehr müssen wir provisoris­ch unterwegs sein,“so Ortsbaumei­ster Manfred Fiederer. Das heißt für ihn, den Radweg von der Ölmühle bis an die Grillstell­e wieder befahrbar zu machen. Dazu muss der geschaffen­e offene Ablauf vom Badesee in die Schwarzach verdolt werden.

Die Grillstell­e ist hingegen momentan nicht mehr benutzbar. Die überflutet­en Parkplätze müssen vom Schlick befreit werden, was im Herbst Sinn macht. Kurzfristi­g wurden die Parkbuchte­n geöffnet, die keine allzu große Verschmutz­ung aufweisen. Gesperrt wird hingegen der Steg, der nun wieder aus dem Wasser zum Vorschein kommt. Er muss gesäubert und die losen Dielen müssen wieder verschraub­t werden. „Im nächsten Jahr muss man sich mit der Erneuerung des kompletten Stegs Gedanken machen, denn er ist immerhin schon 15 Jahre alt“, schlug der Ortsbaumei­ster vor.

Für Bürgermeis­ter Jürgen Köhler ist es nun denkbar, dass Ende der nächsten Woche offiziell wieder der Badebetrie­b erlaubt wird. Die Wohnmobils­tellplätze sind schon wieder belegt und auch das Parken in ausgewiese­nen Parkbuchte­n ist möglich. Beibehalte­n wird aber in dieser Saison weiterhin die komplette Sperrung der Parkplätze an Sonntagen.

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