Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Bald wieder Betrieb am Schwarzachtalsee
Das Hochwasser hat den Schwarzachtalseen zugesetzt – Was vor der Öffnung zu tun ist
- Ende nächster Woche soll an den Schwarzachtalseen wieder Badebetrieb möglich sein. Das kündigte Ertingens Bürgermeister Jürgen Köhler bei der Verbandsversammlung an. Derzeit gilt die ganze Aufmerksamkeit der provisorischen Behebung von Schäden auf der Freizeitanlage, was angesichts der angespannten Lage im Bauhandwerk nicht ganz einfach zu bewerkstelligen sei.
In seinem Rückblick ging Köhler als Verbandsvorsitzender nochmals auf das Unwetter am 23./24. Juli ein, das an den Schwarzachtalseen seine Spuren hinterlassen hat. So hat sich die Schwarzach bei der Ölmühle ein eigenes Flussbett gefressen und dadurch sind auch diese Wassermassen in den Fischersee eingedrungen. Der Damm zwischen den beiden ersten Seen war zur Hälfte unterspült und drohte zu reißen. „Wenn man bedenkt, dass hier rund 550 000 Kubikmeter zurückgehalten wurden, die zu überfluten drohten, kann man sich vorstellen, was bei einem Dammbruch mit dem Industriegebiet Süd in Ertingen geschehen wäre“, so Jürgen Köhler.
Auch das Restaurant an den Seen drohte zu überfluten. Mit großem Einsatz der Feuerwehr und dem Anbringen eines Biberschlauches konnte das Café am See geschützt und gerettet werden. „Dem Biber geht’s aber anscheinend gut“, so der Bürgermeister. Ziel müsse es nun sein, den Badebetrieb so schnell wie möglich wieder zuzulassen, wobei die Sicherheit der Badegäste an erster Stelle stehe.
Einig war man sich im Gremium, dass sobald als möglich ein geregelter Badebetrieb an den Schwarzachtalseen wieder möglich sein soll. Hierzu bedarf es aber einer Menge an Arbeiten rund um die Anlage, die zum größten Teil aber als Provisorium ausgeführt werden sollen. Wichtig, so Bürgermeister Jürgen Köhler, sei vor allem, dass das Wasser durch die Überschwemmung nicht bakteriell verunreinigt ist. Hierzu wurde extra ein Gutachten in Auftrag gegeben und das Ergebnis gestaltet sich mehr als erfreulich. „Uns wurde eine hervorragende Wasserqualität bestätigt“, so der Bürgermeister.
Doch damit allein kann noch kein offizieller Badebetrieb erlaubt werden. „Vielmehr müssen wir provisorisch unterwegs sein,“so Ortsbaumeister Manfred Fiederer. Das heißt für ihn, den Radweg von der Ölmühle bis an die Grillstelle wieder befahrbar zu machen. Dazu muss der geschaffene offene Ablauf vom Badesee in die Schwarzach verdolt werden.
Die Grillstelle ist hingegen momentan nicht mehr benutzbar. Die überfluteten Parkplätze müssen vom Schlick befreit werden, was im Herbst Sinn macht. Kurzfristig wurden die Parkbuchten geöffnet, die keine allzu große Verschmutzung aufweisen. Gesperrt wird hingegen der Steg, der nun wieder aus dem Wasser zum Vorschein kommt. Er muss gesäubert und die losen Dielen müssen wieder verschraubt werden. „Im nächsten Jahr muss man sich mit der Erneuerung des kompletten Stegs Gedanken machen, denn er ist immerhin schon 15 Jahre alt“, schlug der Ortsbaumeister vor.
Für Bürgermeister Jürgen Köhler ist es nun denkbar, dass Ende der nächsten Woche offiziell wieder der Badebetrieb erlaubt wird. Die Wohnmobilstellplätze sind schon wieder belegt und auch das Parken in ausgewiesenen Parkbuchten ist möglich. Beibehalten wird aber in dieser Saison weiterhin die komplette Sperrung der Parkplätze an Sonntagen.