Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Für rund 124 000 Euro ist das Dringendste getan
Sanierungsbedarf der Alten Schule Uttenweiler steht fest
(grü) - Schlechte Dämmung, veraltete Leitungen, sanierungsbedürftige Toiletten und mangelnder Brandschutz: Vieles liegt in der Alten Schule in Uttenweiler im Argen. Rund 124 000 Euro müsste die Gemeinde in die Hand nehmen, um auch nur das Nötigste zu richten, so Ingenieur Joachim Schnell, der in der jüngsten Gemeinderatssitzung auch ein Konzept für die Nutzung durch die Vereine vorschlug.
Die wichtige Nachricht gleich vorweg: Das Gebäude in der Hauptstraße 31 sei „nicht denkmalgeschützt“, schickte Bürgermeister Werner Binder im Gemeinderat voraus. Sonst würde es sich wohl sehr viel komplizierter gestalten mit der anstehenden Sanierung, die notwendig geworden ist, um die Alte Schule weiterhin als Vereinsräume nutzen zu können.
Doch immerhin: „Die Bausubstanz steht für ihr Alter gut da“, stellte Ingenieur Joachim Schnell aus Bad Saulgau fest, der zusammen mit weiteren Fachingenieuren das Gebäude auf Herz und Nieren geprüft und auch ein Nutzungskonzept erstellt hat. Demnach soll das Untergeschoss künftig im Westen durch ein Skilager mit separatem Eingang und Proberäumen des Musikvereins belegt werden, im Osten mit einem weiteren Vereinsraum, dessen Nutzung bislang noch offen ist. Das Erdgeschoss sollen sich
Narren- und Gesangsverein teilen, außerdem sind hier Damen-toiletten vorgesehen. In das Obergeschoss soll der Musikverein einziehen und auch die Herren-toilette ist künftig hier zu finden. Das Dachgeschoss könne aus Brandschutzgründen nicht mehr genutzt werden, so Schnell.
Zuvor sind aber zunächst umfassende Sanierungsarbeiten notwendig. Schnell trug eine lange Liste baulicher Maßnahmen vor, vom Austausch der Fenster bis zum Einbau einer Schallschutzdecke für die Räume des Musikvereins. Absolut notwendig sei aber die Ertüchtigung der Decke für 58 000 Euro, Brandschutzmaßnahmen für 60 000 Euro und die Aufdopplung des Geländers aus Sicherheitsgründen für 6000 Euro. „Alles andere hat eine gewisse Brisanz, aber bei diesen drei Punkten geht es um die Haftung, sie sind sicherheitsrelevant“, betonte Schnell gegenüber Harald Blässle, der „das große Problem“mit den Toiletten angesprochen hatte. Wollte man die Wc-anlagen ebenfalls sanieren, wären noch einmal 128 000 Euro fällig, rechnete der Ingenieur vor.
Bürgermeister Binder kündigte an, diesbezüglich noch einmal mit den Vereinen zu sprechen. Alle nicht aufschiebbaren Sanierungsmaßnahmen sollen dann in den nächsten Haushaltsplan 2022 einfließen.