Schwäbische Zeitung (Riedlingen)
Gemeinsame Musikschule für Buchau und Schussenried
Bad Buchaus Leiter Thomas Ruffing soll nach der Zusammenlegung dann beide Standorte leiten
- Bisher wird in Bad Schussenried die Jugendmusikschule ehrenamtlich von der Stadtkapelle betrieben. Das könnte sich nun bald ändern. Wie Schussenrieds Bürgermeister Achim Deinet in der jüngsten Gemeinderatssitzung bekannt gab, gibt es konkrete Pläne, zusammen mit Bad Buchau eine interkommunale städtische Musikschule zu gründen.
Buchaus Bürgermeister Peter Diesch war ebenfalls in der Sitzung anwesend und bestätigte diese Absicht. Bad Buchau hat bereits eine städtische Musikschule, die von Thomas Ruffing geleitet wird. Bisher wird die Schule von Musikschülern aus Buchau und den Federseegemeinden besucht.
Deinet berichtete in der öffentlichen Sitzung, was alles passiert ist, seitdem vor knapp zwei Jahren der bisherige Dirigent und Leiter der Schussenrieder Jugendmusikschule in den Ruhestand gegangen ist. Schon kurz danach habe er das Gespräch mit anderen Musikschulen in der Region gesucht, unter anderem mit der Biberacher Institution sowie mit dem Landesverband der Musikschulen in Baden-württemberg.
Im Mai 2019 habe es dann eine Informationsveranstaltung für die Musikkapellen und Schulen aus Bad Schussenried mit dem Musikschulverband gegeben. Damals, so Deinet, hätten die Musikkapellen den Bedarf nach einer städtischen Musikschule eher niedrig eingeschätzt, im Gegensatz zur Stadtkapelle. Die Schulen hätten damals schon klar signalisiert, dass sie es gut fänden, die musikalische Früherziehung in den Unterricht beziehungsweise in die Ganztagsbetreuung mit einzubinden. Da die Ganztagsbetreuung in den nächsten Jahren immer stärker ausgebaut werde, sei es wichtig, an den Schulen ein entsprechendes Freizeitangebot zu etablieren.
In der Zeit danach habe es immer wieder solche Treffen gegeben, um zu klären, was die beste Option für Bad Schussenried sei. So sei dann die Idee entstanden, ob Thomas Ruffing, der bei der Stadt Buchau angestellt sei, nicht eine interkommunale Jugendmusikschule leiten könne. Im Juni diesen Jahres habe es dann ein Treffen mit Ruffing, Bürgermeister Diesch, ihm selbst und Vertretern der Stadtkapelle Schussenried gegeben.
Zurzeit werde nun ein Konzept erarbeitet, wie die beiden Städten am besten zusammenarbeiten könnten. Dabei sei klar, dass die Kinder und Jugendlichen wohnortnah unterrichtet werden sollen. In Bad Schussenried, so Deinet, sollen weiterhin die jetzigen Räumlichkeiten für den Musikunterricht genutzt werden. In den nächsten Wochen soll es nun eine Bestandsaufnahme geben: wie viele Schüler gibt es an den beiden Standorten, welche Instrumente werden wie stark nachgefragt, welche Probenräume stehen wann zur Verfügung. Geklärt werden muss auch noch die Frage, wie viel das Ganze die Stadt kosten wird.
Beide Gemeinderatsfraktionen bewerteten die Idee als gut und unterstützenswert und befürworteten, das Projekt weiterzuverfolgen.