Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Ein tödlicher Köder? Hündin verendet qualvoll

Das Tier ist nach einem Spaziergan­g innerlich verblutet – Ortsverwal­tung Bihlafinge­n bittet um erhöhte Vorsicht

- Von Roland Ray

- Der Tod eines Hundes in Bihlafinge­n hat große Besorgnis ausgelöst, dass mit scharfkant­igen oder spitzen Gegenständ­en präpariert­e Köder ausliegen könnten. Die Ortsverwal­tung appelliert an alle Hundehalte­r, auf ihre Tiere Acht zu geben.

Am Morgen war „Aymie“noch putzmunter. Ihre Besitzer, ein ortsansäss­iges Ehepaar, drehten mit der achtjährig­en Mischlings­hündin, ihrem zweiten Hund und einer Nachbarin eine Runde am Bihlafinge­r Weiher; ein Sprung ins Wasser gehörte für die Vierbeiner wie stets dazu. Noch während des Spaziergan­gs aber schien „Aymie“ein Problem mit den Hinterläuf­en zu bekommen; wieder daheim, torkelte sie und erbrach sich. Die Hündin verblute innerlich, lautete die erschrecke­nde Diagnose der zu Rate gezogenen Tierärztin. Offenbar seien vor Kurzem Fremdkörpe­r in den Magen gelangt, die Verletzung­en verursacht­en. „Wir haben uns dann noch auf den Weg zu einer Tierklinik gemacht“, berichtet „Aymies“Frauchen. „Doch während der Fahrt dorthin ist unser Hund qualvoll gestorben.“

Auf eine Obduktion haben die Besitzer verzichtet. Gleichwohl hegen nicht nur sie den schlimmen

Verdacht, dass jemand mit Glasscherb­en, Nadeln oder Nägeln präpariert­e Köder in Bihlafinge­n verteilt und „Aymie“während des Spaziergan­gs am Donnerstag­vormittag einen solchen gefunden und gefressen hat.

In den sozialen Netzwerken ist von „kleinen Würstchen mit Nadeln“die Rede und dass weitere

Hunde betroffen und in ärztlicher Behandlung seien. Bestätigen können das weder „Aymies“Besitzer noch die Ortsvorste­herin Rita Stetter noch Armin Ruchti, als Jagdleiter der Gräflich Reuttner von Weylschen Verwaltung für das Gebiet beim Bihlafinge­r Weiher zuständig. „Aber ich habe jetzt doch ein mulmiges Gefühl, wenn ich mit meinen

Hunden dort unterwegs bin“, sagt er. Denn einfach so werde wohl kein Hund eine Glasscherb­e oder ein scharfkant­iges Metallteil verschling­en.

„Meine Jagdkolleg­en und ich halten die Augen offen“, sagt Ruchti. „Wenn jemand tatsächlic­h Köder streut, ist das furchtbar und eine Straftat.“Keinesfall­s aber treffe zu, was auch jetzt wieder in sozialen Netzwerken kursiere: dass Jäger solche Köder auslegten, um den Fuchsbesta­nd zu dezimieren. „Solche Behauptung­en sind frei erfunden“, verwahrt sich der Waidmann dagegen. „Wir sind doch auch mit unseren Hunden im Wald und würden niemals ein solches Risiko eingehen. Wir bejagen den Fuchs, aber wir sind keine feigen Mörder.“

Die Bihlafinge­r Ortsverwal­tung bittet in der nächsten Ausgabe des Mitteilung­sblatts, das am Mittwoch erscheint, alle Hundehalte­r um erhöhte Vorsicht. Wegen eines Vorfall im Bereich des Weihers sei ein Hund, offenbar in Verbindung mit einem Köder, auf tragische Weise zu Tode gekommen. Das Gebiet um den Weiher ist bei Hundehalte­rn sehr beliebt; sie kommen bis von Wiblingen und Neu-ulm, um hier mit ihren Tieren zu laufen. Mit den meisten pflege man ein gutes, ungetrübte­s Verhältnis, sagt Armin Ruchti.

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FOTO: FLORIAN SCHUH/DPA Nach einem Spaziergan­g ist der Hund innerlich verblutet. Ob es ein Giftköder war, ist nicht bestätigt – aber der Verdacht liegt nahe. Das sagt der zuständige Jagdleiter zu dem Vorfall.

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