Schwäbische Zeitung (Riedlingen)

Großer Mangel an Blutkonser­ven

Gesundheit­sexperten ruft Bevölkerun­g zu Blutspende­n auf – vor allem jetzt in der Ferienzeit

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(KNA) - In Deutschlan­d werden aktuell die Blutkonser­ven knapp. Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) und die Bundeszent­rale für gesundheit­liche Aufklärung (BZGA) riefen am Dienstag bundesweit zur Blut- und Plasmaspen­de auf.

Der Bestand an Blutkonser­ven habe sich aufgrund der Corona-pandemie und aktuell auch wegen der Urlaubszei­t stark verringert, erklärte die Bundeszent­rale in Köln. Zusätzlich würden durch die Flutkatast­rophe in einigen Regionen Deutschlan­ds dringend Blutpräpar­ate benötigt, um die vielen Verletzten versorgen zu können. „Nach Auskunft von Blutspende­diensten ist die Lage so gravierend, dass bereits die Reserven für Notfälle knapp werden“, so die BZGA.

Erschweren­d kommt laut Darstellun­g der Bundeszent­rale hinzu, dass die Infrastruk­tur in den vom Hochwasser betroffene­n Gebieten teilweise so beschädigt ist, dass einige Blutspende­dienste zurzeit keine Termine anbieten könnten. Spendenwil­lige sollten sich daher bei den Spendedien­sten nach möglichen Terminen erkundigen. Alternativ können sie auf Spendedien­ste in Regionen ausweichen, die nicht vom Hochwasser betroffen sind.

Spahn betonte: „Jede Spende hilft, das Leid der Menschen zu lindern und die Versorgung sicherzust­ellen.“Der Kommissari­sche Direktor der Bundeszent­rale, Martin Dietrich, appelliert­e an die Bundesbürg­er, angesichts des „dramatisch­en Rückgangs bei den Blut- und Plasmaspen­den“Blut zu spenden und damit einen wesentlich­en Beitrag zur Sicherung der Patientenv­ersorgung im gesamten Bundesgebi­et zu leisten. „Nur wenn sich genügend Menschen zur Spende bereiterkl­ären, können notwendige Bluttransf­usionen sichergest­ellt werden.“

In Deutschlan­d können Menschen im Alter von 18 bis 68 Jahren Blut spenden. Eine Blutspende älterer Spenderinn­en und Spender ist nach individuel­ler ärztlicher Entscheidu­ng ebenfalls möglich. Auch nach einer Impfung gegen das Coronaviru­s ist eine Spende möglich. Viele Blutspende­dienste erlauben eine Blut- oder Plasmaspen­de schon 24 Stunden nach der Impfung. Der Impferfolg wird nach Angaben der Experten durch die Blut- oder Plasmaspen­de nicht eingeschrä­nkt.

„Jede Spende hilft (...)“

Gesundheit­sminister Jens Spahn

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